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ein Edler von Auingen gewesen sey, ist ungewiß. Übrigens findet man in der Nähe von Auingen noch auf der Ebene eines vorspringenden Bergs die Überreste einer Burg, Reichenau genannt. S. o. S. 18. Vor wenigen Jahren waren diese Ruinen Gegenstand schatzgräberischer Versuche und Geistergeschichten. Daß die oben erwähnte Römerstraße nach der Burg hingeführt habe, ist schon oben S. 14. bemerkt worden. S. 58. 69. 72. 86. 87.


7. Bach mit Attenhöfen.
a. Bach oder Baach,

wie jedoch erst in neueren Zeiten geschrieben wird, ein kath. vormals Zwiefaltisches Dorf im Achthale, an der Straße nach Riedlingen, 1/4 St. unterhalb Zwiefalten, und Filial davon, mit 393 (1803 403) Einwohnern (sammt Attenhöfen) C.A., F.A. und R. Zwiefalten.

Der große und der kleine Zehnte gehört dem Staat, die Äcker auf dem Steingart und einige andere sind zehentfrey.

Gefälle beziehen

Der Staat 158 fl. 24 kr. Geld, 46 Sch. 5 Si. 1 Vierl. Dinkel, 12 Sch. 7 Si. 2 V. Haber, und 38 Schl. Früchte.

Der Heilige in Zwiefalten 1 fl. und die Gemeindepflege 40 kr.

Die Staatsgefälle beruhen auf 38 Falllehen, auf Zinsgütern und auf Frohn-Surrogaten. Neben den Holzfuhren für das Irrenhaus zahlt jeder Bauer 1 fl. 50 kr., jeder Söldner mit Mähne 1 fl. 10 kr., ohne Mähne 40 kr., ein Hintersaß 30 kr. jährlich als Frohn-Surrogat. Der Staat bezieht ferner auch 12 Sch. 6 Si. 2 V. Vogthaber.

Der Ort liegt etwas erhöht über dem linken Ufer der Ach. Eine niedliche Capelle, welche dem h. Stephanus geweiht ist und 1658 neu gebaut wurde, steht freundlich auf einem Hügel. Über die Ach führt eine hölzerne Brücke bey dem Dorfe.

Die Einwohnerzahl hat sich seit 10 Jahren nicht unbedeutend vermindert, der Ort zeichnet sich durch große Sterblichkeit

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen121.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)