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tauscht das Kloster den noch übrigen Steinischen Antheil an E. gegen einen Hof zu Unterwilzingen, 6 Höfe zu Thalheim und 5.500 fl. ein, und 1686 vertauscht Frau Juliana von Stein zum Rechtenstein 2 Höfe zu Lauterach und Emeringen, so sie von Würtemberg an sich gebracht, gegen den Zehnten zu Unterwilzingen an das Kloster. Durch diese und andere Käufe und Tauschverträge kam allmählig das Kloster Zwiefalten in den Besitz von Emeringen. Übrigens scheinen die von Justingen und von Wildenstein Lehensherrn gewesen zu seyn; denn die meisten Verkäufe werden von ihnen genehmigt und die Güter geeignet.

Zwischen Emeringen und Zwiefaltendorf liegt der Emerberg, wo man eine ausgebreitete Aussicht hat. Lindau, dessen oben gedacht worden, war einer der vielen verschwundenen Weiler und Höfe der Gegend, der in der Nähe von Emeringen lag.[1]


17. Enabeuren,

ein paritätisches Pfarrd., auf der Alp, 3 St. von Münsingen mit 335 ev. und 227 kath. (1823. 562) Einwohnern, C.A. Münsingen, F.A. Blaubeuren, R. Magolsheim.

Der Name des Orts wird in alten Dokumenten sehr verschieden geschrieben gefunden, Onimburon, Onenburron, Änobeuren, Enobeuren, Enabeuren etc., nie aber, wie jetzt gemeiniglich geschrieben wird, Ennabeuren. Beuren, Büren bedeutet sonst gewöhnlich Born, Quelle; bey Enabeuren findet sich aber keine Spur einer Quelle, oder eines Baches, dagegen kommen in der Gegend mehrere Hügel unter dem Namen Burren vor, was in der Volkssprache noch jetzt eine Erhöhung bedeutet, und vielleicht auch auf den Namen Enabeuren gedeutet werden könnte, wenn man nicht anders der Sage, daß unter dem benachbarten Schloßberge hin einst ein großer Strom seinen Lauf gehabt habe, Glauben beymessen will.


  1. Sulger I. 124.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen142.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)