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Bart dem Kloster den Kirchensatz; s. Kohlstetten. Im Jahr 1421 kaufte auch das Stift Urach Güter und Gülten zu G. von Conrad Rich zu Tübingen.

Gomadingen theilte im dreyßigjährigen Kriege das traurige Loos der Alporte: es ward bis auf einige Hütten ganz abgebrannt und noch mehrere Jahre nach dem Frieden befanden sich mehr nicht als 6 alte Männer im Orte.

Auf der Markung von Gomadingen lagen die, nun verschwundenen Weiler Schwarzach und Zuzelhausen. Jener soll noch vor dem dreyßigjährigen Krieg, auf dem linken Lauterufer, gestanden haben; von diesem heißt noch jetzt ein Markungsbezirk Züzelhausen, und i. J. 1347 verkauft Heinrich Spät mit seinen Gütern zu Münsingen und Böttingen auch seinen Hof und Holz zu Zuzelhausen.

Auch eine Burg hat einst bey Gomadingen, auf einem vorspringenden Felsen an dem rechten Lauterufer, gestanden. Der Felsen heißt noch der Burgfelsen und die darunter entspringende Quelle das Burgbrünnlein. In der Nähe steht ein Haus, das ehemals Badehaus war, und dafür noch jährlich 1 fl. 24 kr. an den Heiligen bezahlt. – Vergl. S. 14. 20. 48. 58. 71. 72. 95.


b. Offenhausen,

ein vormaliges Frauenkloster, jetzt ein Krondomanial-Weiler und Gestütshof am Ursprung der Lauter und Fuße des Sternbergs, Filial von Gomadingen, 1/2 St. von da und 21/2 St. von Münsingen, mit 102 evang. und 2 kath. (1803. 104) Einwohnern; Amtsverhältnisse wie bey Gomadingen. S. 95.

Grund und Boden gehört fast ganz dem Staat, als ehemals klösterliches Eigenthum. Die Fischerey in der Lauter bis zur Gomadinger Markung ist der Gestüts-Commission überlassen. Der Ort liegt an den Abhängen des schmalen Thalgrundes; auf der rechten Seite befindet sich das ehemalige Kloster, jetzt der Gestütshof, von Mauern umgeben, auf der linken Seite stehen die andern Häuser.

Die Einwohner sind Insassen, welche nur weniges Grundeigenthum

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen156.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)