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gehörte, namentlich mit den Dörfern Tapfen, Stetten, Weidenthal und Waldstetten, wogegen Würtemberg die darauf haftenden Schulden übernehmen und z. B. Waldstetten mit 220 Pfd. von den von Stöffeln, Tapfen selbst aber mit 290 Pfd. von den von Grafeneck lösen mußte.[1] Graf Eberhard der Milde übergab 1394 die Burg Blankenstein und Tapfen dem Dietrich Spät zu einem Leibgeding, i. J. 1407 aber verkaufte Eitel Spät von Estetten den Kirchensatz sammt dem großen und kleinen Zehnten zu Tapfen an Graf Eberhard um 380 fl. und der Graf übergibt diese gleich darauf unserer Frau zu dem Güterstein. Das Kloster Güterstein kaufte in den Jahren 1427 und 1432 noch mehrere Güter dazu, und Graf Eberhard der ältere schenkte ihm i. J. 1465 auch Gülten daselbst.

Durch den dreyßigjährigen Krieg wurde auch Tapfen verödet. Die Pfarrey stand viele Jahre lang leer, und wurde von dem Pfarrer zu Gomadingen, nachher von dem zu Buttenhausen versehen. In der Nähe von Tapfen befindet sich das Ottilienloch. S. 36.; ausgezeichnet ist auch durch seine Reichhaltigkeit der Steinbruch auf der Markung von Tapfen.

b. Wasserstetten,

ein evang. Weiler, das mit Tapfen Eine Markung hat, Filial von diesem, und eine Viertelstunde weiter unten im Thale gelegen ist, mit 127 (129) Einwohnern. Der Ort, gemeiniglich auch blos Stetten genannt, hat weder Kirche noch Schule, und war von jeher in genauer Verbindung mit Tapfen, so daß es gewöhnlich auch unter dem Namen des letztern begriffen wird. Die Lauter, über welche hier eine hölzerne Brücke führt, treibt eine Mahlmühle. Beyde Orte, Tapfen und Wasserstetten, gehörten ehemals zu der Burg

Blankenstein, welche auf der Höhe bey Wasserstetten lag. Man sieht noch ihre Ruinen auf dem Wege nach


  1. Archival-Urkunden und Sattler Grafen I. 87.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)