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Eglingen, auf Felsen an dem Rande einer Seitenschlucht. Sie war die Stammburg der Herrn von Blankenstein, welche die Schwäbische Geschichte als ein angesehenes und auch im Unterlande begütertes, Freyherrliches Geschlecht kennt. Ein Berthold von Blankenstein war es, der mit seiner Gemahlin i. J. 1255 das Frauenkloster zu Steinheim an der Murr stiftete, und ein Swigger von Blankenstein besaß Mühlhausen am Neckar, wo er 1282 seinen Sitz hatte. Aber schon um diese Zeit fing das Geschlecht an zu sinken. S. Tapfen u. S. 25.

c. Grafeneck,

ein K. Jagdschloß mit einigen Nebengebäuden in einem Seitenthälchen der Lauter, an der Straße von Reutlingen nach Münsingen, 1/2 St. von Tapfen, wohin es eingepfarrt ist, 11/2 St. von Münsingen, mit 26 Einwohnern; Sitz eines Revierförsters, F.A. Zwiefalten, C.A. Münsingen.

Das Schloß Grafeneck, ehemals auch Gravenegg geschrieben, hat eine äußerst romantische Lage auf einer in das stille Thälchen vorspringenden Ecke des Gebirgs, zwischen zwey Thalzinken, welche sich vor dem Schlosse vereinigen. S. S. 24. Es theilt sich in das alte und das neue Schloß, welche durch einen Hof getrennt sind. Das neue Schloß liegt vorwärts an dem Rande gegen das Thal, und sieht äußerst freundlich und malerisch in das Thal hinab. Es ist nur einstockig und von Holz gebaut, aber 194 Fuß lang, mit zwey Flügeln versehen, wovon jeder 42 Fuß lang ist, und enthält 31 heizbare und 5 nicht heizbare Zimmer. Auf beyden Flanken stehen noch die Rümpfe von zwey ältern runden Thürmen, welche nun zu Altanen benutzt sind, und das Schloß selber ruht auf starken Mauern. Das alte Schloß, welches rückwärts steht, ist zweystockig und von Stein; es enthält in dem Hauptgebäude, welches 109 Fuß lang ist und in zwey Flügelgebäuden, wovon jeder 49 Fuß lang ist, 45 heizbare und 5 unheizbare Zimmer nebst Ökonomie-Einrichtungen.

Außer dem Schloßraume stehen noch zwey große Marställe, ein Officiantenbau, ein Billiardzimmer und einige andere

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen211.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)