Seite:OAMarbach0226.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

blieb, bis ihn samt Zugehör 1509 Eitel Hans Nothaft für 800 fl. an Herzog Ulrich von Württemberg verkaufte.

Im J. 1524 veräußerte Erzherzog Ferdinand als Herzog von Württemberg an den württ. Sekretär Trautwein Vaihinger aus Schönthal um 500 fl. das Haus Wart mit Vorhof, Graben, Gütern und verschiedenen Zugehörungen, dabei 40 Morgen Waldes mit Vorbehalt der Gerichtsbarkeit.

Bald darauf jedoch litt solches im Bauernkrieg durch Brand. Nach seiner Wiedereinsetzung in das Land erhielt Herzog Ulrich 1535 von seinem Obervogt in Backnang folgenden Bericht: W. sei ganz in Abgang, die St. Lorenzkapelle dabei verbrannt.

Noch in demselben 16. Jahrh. erscheint der W. als Eigenthum der Herren von Plieningen und kam namentlich 1593 an Sebastian und Christoph von Plieningen bei ihrer Theilung mit ihren Brüdern Dietrich und Friedrich. Von den von Plieningen gelangte er an die von Gaisberg und deren Rechtsnachfolger (s. oben u. Kleinbottwar). Von der oben, bei Hezelhof genannten von Gaisberg, verehelichten von Haindel, erwarb 1749 einen Antheil hieran der Herzog Karl von Württemberg.

In der Mitte des 15. Jahrh. war ein Bergwerk im Betrieb; Graf Ulrich von Württemberg belehnte damit den 27. Jan. 1444 Heinz Decker und Michel den Augstein- (Bernstein-) Dreher zu Gmünd gegen Abgabe des Zehnten, und ähnlich am 7. Juli 1456 Heinz Decker, Claus Ebner und Heinrich Kitzing, Bürger zu Gmünd.


Klein-Bottwar,
mit Schaubeck, Schloß, und Forsthof, Hof,
Gemeinde II. Kl. mit 776 Einw., wor. 3 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Ludwigsburg eingepfarrt.

Das freundliche, reinlich gehaltene Dorf hat 5/4 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt, an einem gegen das liebliche Bottwarthal leicht geneigten Abhange eine angenehme, gesunde Lage und ist gegen rauhe Nordwinde durch den imponirenden Berg Bönning, dessen rebenreiche Ausläufer sich bis an den Ort hinziehen, wohl geschützt. Der obere (südliche), etwas von dem Hauptort getrennte Theil des Dorfs liegt eben auf der Anhöhe. Mit Ausnahme von einigen größeren, meist der Gutsherrschaft gehörigen Gebäuden sind die größtentheils aus Holz erbauten und mit steinernem Untergemäuer versehenen Wohnungen minder ansehnlich und verrathen nur

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0226.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)