Seite:OAMarbach0309.jpg

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Der Ort kam wohl aus markgräflich badischen Händen an das Stift Backnang, welchem Graf Ulrich im J. 1453 von Württemberg das Gericht allhier samt etlichen Zinsen und Gütern in umliegenden Orten, namentlich in Imsenweiler (s. u.) abkaufte. (Steinhofer 2, 952).

Die Kirche veräußerte 1359 Albrecht Hummel von Lichtenberg an den Schultheißen von Backnang, dessen Sohn solche dem Stift Backnang verkaufte. Mit diesem Stift, welches sie sich einverleibte, kam sie an Württemberg.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Gollenhof (früher, noch in neuester Zeit auch Imsenweiler genannt), ein aus stattlichen Bauernwohnungen bestehender Weiler, der an der Straße von Weiler zum Stein nach Affalterbach, 1/8 Stunde nordwestlich vom Mutterort, auf der linken Anhöhe über dem Buchenbach-Thälchen, freundlich liegt. Der Name Gollenhof rührt von früheren Besitzern her. Der Ort war früher mit einer Mauer, an der Thore standen, umfangen. Ein altes, aus Stein erbautes Gebäude, das nun in ein Ökonomiegebäude umgewandelt ist, diente eine Zeit lang der Schwester Herzog Eberhard’s III. von Württemberg, Anna Johanna, † 1679, zur Wohnung (vrgl. Steinächlen). Ein laufender Brunnen versieht den Ort mit gutem Trinkwasser.

Die Einwohner sind wohlhabend und drei von ihnen besitzen je 86 Morgen Grundeigenthum.

Die übrigen Verhältnisse sind theils schon oben angegeben, theils gleichen sie denen des Mutterorts.

c. Heidenhof, liegt frei auf der Hochebene, 1/2 Stunde nördlich vom Mutterort. Der ansehnliche Weiler erhält sein Trinkwasser aus 6 Pumpbrunnen und in der Nähe des Orts ist ein kleiner Weiher angelegt, in dem Fische gezogen werden.

Die Einwohner sind wohlhabend und ihre Güterbesitze bewegen sich von 40–75 Morgen (s. auch die Ortsbeschreibung von Weiler zum Stein).


Winzerhausen,


Gemeinde II. Klasse mit 1068 Einw., wor. 5 Kath. a. Winzerhausen, Pfarrdorf, 854 Einw., b. Abstetterhof, Weiler, 111 Einw., c. Holzweilerhof, Weiler, 103 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Thalheim, O.-A. Heilbronn, eingepfarrt.

Am südwestlichen Fuß des frei sich erhebenden, weithin sichtbaren Wunnensteins, gerade am Anfang des freundlichen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0309.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)