Seite:OAMaulbronn0004.jpg

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des Strombergs angekommen; sie besteht aus dem feinkörnigen Keuperwerkstein und breitet sich beinahe eben folgendermaßen aus: von dem südlichsten Punkte desselben, von dem Sauberg, oberhalb Schönenberg ausgehend, erstreckt sie sich über Schmie, am Fuß des Aichelbergs hinüber, einerseits gegen Zaisersweiher, andererseits über die Waldungen zwischen Maulbronn und Knittlingen, ferner nach Diefenbach, weiter auf die Höhen bei Hohenklingen und Freudenstein bis nach Sternenfels, wo sie sich sehr verschmälert, aber bald wieder über den Rücken des Heuchelbergs ausbreitet. Von der Vorplatte getrennt, gleichsam die Vorposten derselben bildend, stehen beinahe frei der Aschberg und der Eichelberg bei Ölbronn. Die durchschnittliche Erhebung der Vorplatte über die Meeresfläche beträgt 1050′. Die meist mit einigen Armen beginnenden Thäler dieser Partie sind stark eingefurcht, ziemlich schmal und erweitern sich etwas gegen das Muschelkalkflachland hin; ihre Thalgehänge brechen meist scharfkantig und steil von der Hochebene ab und sind durch viele kleine Schluchten und Rinnen bewegt, gegen unten verflachen sie sich allmälig und je zwischen zwei Schluchten oder Rinnen haben sich wohlgerundete, hufeisenförmige Vorsprünge gebildet. Auf dieser Vorplatte des Strombergs erheben sich einzelne freistehende, in die Länge gestreckte Hügel und Berge, wie die Hügel bei der alten Schanze, 1/4 Stunde nördlich von Maulbronn und die sog. Reuth, 1/4 Stunde nordwestlich von Zaisersweiher, als kräftigere Berge aber der Aichelberg südlich von Zaisersweiher und der Scheuelberg, 1/4 Stunde südlich von Freudenstein; sie bestehen aus den mittleren Keupermergeln und die beiden bedeutenderen tragen noch theilweise den weißen Stubensandstein auf ihren schmalen Scheiteln und bilden die Vorläufer des eigentlichen Strombergs, der sich an der nordöstlichen Bezirksgrenze majestätisch über die Vorplatte erhebt. Der Knotenpunkt des Strombergs fällt mit einer Erhebung über die Meeresfläche von etwa 1380′ 1/2 Stunde südöstlich von Sternenfels unfern der Bezirksgrenze; von ihm gehen drei Haupthöhenzüge in östlicher und südöstlicher Richtung aus, wovon der eine zwischen der Zaber und dem Kirrbach (Krebsbach) 5 Stunden lang bis zu dem Michaelsberg hinzieht, der andere erstreckt sich zwischen dem Kirrbach und dem Streitenbach und endlich der dritte zwischen dem Streitenbach und der Metter. Der erstere Höhenzug berührt den Bezirk nicht, während von dem zweiten ein großer Theil in denselben eingreift, indem die Bezirksgrenze gerade auf dessen Rücken hinläuft und sich bis unterhalb Gündelbach erstreckt. Der zwischen dem Streitbach und der Metter hinziehende Höhenzug dagegen fällt ganz in den diesseitigen Bezirk, nur ist derselbe nicht so zusammenhängend wie die beiden andern lange hinziehenden Höhenzüge, sondern mehr gestört, indem der Mettenberg, Gleichenberg und Gausberg, wenigstens mit ihren obern Theilen nicht

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0004.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)