Seite:OAMaulbronn0017.jpg

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a. der Homsterbach, welcher 1/4 Stunde nordöstlich von Sternenfels in dem sog. Löblesbrunnen entspringt, verläßt schon nach einem 1/4stündigen Lauf Württemberg, berührt nördlich von Unter-Derdingen 1/4 Stunde lang den diesseitigen Bezirk wieder und verbindet sich alsdann bei Flehingen im Großherzogthum Baden mit der Kraich.

b. der Derdinger-Bach, beginnt 1/8 Stunde südwestlich von Ober-Derdingen und fließt bei Unter-Derdingen ein; Lauf 1/2 Stunde.

c. ein Bach ohne Namen entspringt 1/4 Stunde nordwestlich von Sternenfels und mündet bei der Ölmühle ein. Lauf 1/4 Stunde.

Das Thal der Kraich ist anfänglich sehr enge und furcht sich bald tief und vielgekrümmt zwischen hohen bewaldeten Bergen ein, erst bei der Derdinger Ölmühle verlieren sich auf der linken Seite die Thalgehänge und flaches Ackerland lehnt sich an die von hier an breiter werdende wiesenreiche Thalebene, während diese auf der rechten Seite noch von einer ziemlich steilen mit Reben bepflanzten Thalwand bis an die Landesgrenze begleitet wird.

2. Die Salza, Salzbach, entspringt 1/4 Stunde nordöstlich von Maulbronn, bildet bald den tiefen See, fließt durch Maulbronn, bildete beim Eilfingerhof den 1865 trocken gelegten Eilfinger See, wird zum Aalküstensee geschwellt und tritt 1/4 Stunde nordwestlich von Klein-Villars über die Landesgrenze, um bei Philippsburg in den Rhein zu münden. Lauf innerhalb des Bezirks 13/4 Stunden. In die Salza fließen:

a. die Weisach, welche bei Freudenstein beginnt, an Knittlingen vorbeifließt, 1/2 Stunde unterhalb dieses Orts in das Großherzogthum Baden eingeht und sich bei Bretten mit der Salza verbindet. Lauf innerhalb des Bezirks 2 Stunden. Während ihres Laufs durch den Bezirk erhält sie folgende Zuflüsse: den Bernhardsbach, den Eselbach und den Seebergerbach, welch letzterer indessen schon im Großherzogthum Baden unfern der Landesgrenze einmündet.

b. der Mühlgraben, beginnt 1/2 Stunde südwestlich von Maulbronn zwischen dem Sulzwald und dem Eckhau und mündet 1/8 Stunde unterhalb des Aalküstensees in die Salza. Lauf 11/2 Stunden.

Das Thal der Salza ist anfangs sehr enge und scharf eingeschnitten, erweitert sich aber bald unterhalb Maulbronn und gestattet den ansehnlichen Seen, Eilfinger- und Aalküstensee, sich in der wiesenreichen Thalebene auszubreiten. Etwa 1/4 Stunde unterhalb des Aalküstensees verengt sich das Thal und behält diesen Charakter vollends bis zu seinem Eintritt in das Großherzogthum Baden. Die Thalgehänge, namentlich die auf der rechten Seite, sind ziemlich beträchtlich und an den südlich geneigten mit Reben bepflanzt, an den entgegengesetzten mit Wald bestockt. Unterhalb des Eilfingerhofs verlieren sich die kräftigen Thalabhänge und ein hügeliges Ackerland tritt an dessen Stelle.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0017.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)