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Monumenta Monasterii Mulifontani, primum collecta et delineata labore Eberh. Frid. Jenisch. Al. Mulifont. Anno 1769. Dank dieser fleißigen Arbeit ist es möglich, die stark abgetretenen zu ergänzen, oder auch die Umschrift mancher jetzt leider entfernter Grabplatten anzuführen.

Auf dem Boden des Paradieses sind noch zu erkennen:

Eine Grabplatte ohne Umschrift mit einem Wappenschild, worauf zwei Seiher (?) sich kreuzen, dazwischen eine fünfblättrige Rose.

Eine mit dem Neipperg’schen Wappenschild; drei Ringe.

Eine mit dem Sturmfederschen; zwei von einander abgekehrte Streitbeile.

Eine mit dem Wappenschild derer v. Remchingen; zwei gekreuzte Lilienstäbe.

Eine Platte mit folgender Inschrift und dem reichverzierten helfensteinschen Wappenschild:

Anno domini MCCCCCXXXII uf den VII. Tag Januarij ist gestorben der wolgeborn h. her rudolff grav zu helffenstein. Des sel ruwe in friden. Diese und die folgenden in gothischer Minuskelschrift.

Vor dem Hauptportal liegen zwei große Platten, auf einer steht: Her Günther bischof zu speier und grav zu lyningen stiffter dis gotshus lit in der sanct heren chor begraben. des sele ruve in dem friden. Dabei sein Wappen.

Auf der andern Platte steht: Her walther frye von lamersheim ein mitstifter dis gotshus lyt in der bruder chor begraben. des sele ruve in dem friden. Dabei der Lomersheimer Wappenschild.

Ferner eine Grabplatte: Anno domini MCCCCLXII in der niderlag der heren zu seckenheim starb der jung her Jörg von der Wüttenmüln. des sele ruve in dem friden. Dabei sein Wappenschild (mit Mühlstein).

Dann eine Grabplatte mit der Umschrift: Als man zalt 1570 jar uf den 3. tag junii starb der edel und vest Balthassar von Essendorf. Der letzte seines Stammens. Dem Gott gnedig sey.

Dann nicht mehr lesbar die Grabplatte eines Hans Georg von Baldersheim, Kommendator zu Winenden, † 14. Nov. 1574.

Außer diesen sind vollständig abgetretene Platten vorhanden, von denen uns Jenisch die Wappen aufbewahrt hat, und die zu den ältesten gehören. Es sind Wappenschilder ohne Umschriften, von Dürrmenz, Freudenstein, Göler, Vaihingen, Sickingen, Lomersheim, Wappen, die uns schon an den Wänden des Oberschiffes der Kirche begegneten.

Die merkwürdigste Reihe von Grabplatten befindet sich im Kreuzgange, im südlichen und im östlichen Flügel; wir beginnen mit denen im südlichen.

Eine schmale Sandsteinplatte mit einem Kreuz mit Lilienenden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0158.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)