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(Mone, Zeitschr. 5, 445 f., 448), 3. März 1313 aber von seinem gleichnamigen Vetter den vierten Theil der drei Dörfer samt Vogtei (eb. 449), Weiteres von Friedrich von Zeutern und andern (eb. 450).

Diefenbach gehörte demnach wohl ursprünglich zum Reichsgut und wurde frühzeitig Roßwagisch, woneben noch verschiedene Edelleute, zum Theil wie die von Freudenstein als Vasallen derer von Roßwag, daselbst begütert waren. Maulbronn erwarb davon fünf, Herrenalb drei Achtel. Unter württembergischer Herrschaft wurde das ganze Dorf dem Amt Maulbronn zugetheilt (Landbuch von 1623).

Eine Kirche war hier schon 1023, welche das Kloster später durch den Vicar von Knittlingen versehen ließ, dem 26. Aug. 1295 ein Theil seiner Besoldung hier zugewiesen wurde. Erst 1420 wurde die Pfarrei eigens fundirt.

Diefenbach wurde 13. Juni 1674 von den Lothringern geplündert.

Ende des 17. Jahrhunderts ließen sich einige Waldenser im Ort nieder, welche bis 1795 Filialisten von Großvillars waren, dann ohne Zweifel sich mit der Ortsgemeinde vereinigten.

Geboren ist hier 1. Juni 1723 Ge. Jakob Hegel, württembergischer Hofrath, bekannt aus der Montmartin’schen Zeit.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Burrein, auf einer Anhöhe 1/2 Stunde südöstlich vom Mutterort gelegen.

c) Füllmenbach, liegt 3/4 Stunden östlich von Diefenbach, in dem einsamen, tief eingeschnittenen Streitenbachthal; das dazu gehörige 187 Morgen große Gut ist unter 3 Eigenthümern in der Art vertheilt, daß zwei die eine Hälfte und dem dritten die andere Hälfte zukommt.

Füllmenbach heißt Vilemdbach 1152, Vilmutebahe 1156. 1152 ordnet B. Günther an, daß dieser dem Kl. Maulbronn gehörige, verlassene und mit Wald bewachsene Hof, der sich aber zum Acker-, Wiesen- und Weinbau sehr gut eigne, wieder in Bau gebracht werde und der Kirche in Schützingen, zu der er zehntpflichtig, in jedem Schaltjahr 10 Schillinge zahle. Vielleicht war der Ort bei dem Kriegszug K. Heinrichs IV. 1077 (Stälin, Wirt. Gesch. 1, 507) zerstört worden.

8. Jan. 1156, Speier, bestätigt K. Friedrich I. dem Kloster den Hof.

Über das Vogtrecht entspann sich mit den Herrn von Enzberg der gleiche Streit, wie über Elfingen und Diefenbach.

d) Mettenbach, Mühle, 3/4 Stunden südöstlich vom Mutterort an der Metter gelegen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0204.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)