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sichtbar, öfters noch als 10–12′ tiefer Graben, neben der Straße nach Pinache hin bis auf die Höhe des Waldes Enkenrain, wo westlich an der Straße gerade an der Waldecke ein Blockhaus stand; von hier zieht nun die Schanze einerseits nach Pinache etc. andererseits am südlichen Saum des Walds Rothenberg hin, bis an die Stelle wo die Landesgrenze einen stumpfen Winkel macht, von hier folgt sie der Landesgrenze bis an die Enz. Vom oben angeführten Blockhaus geht dann ein weiterer Schanzgraben ab, der in einem Bogen gegen Lomersheim führt.

Dürrmenz heißt im 8. Jahrhundert Turmenze und Dorminca, 1100 Durminzi, 1282 Durmenze, 1338 Dormentze, 1327 Turmenz, 1441 Dürmenz (Bacmeister findet darin römischen Klang); Mühlacker 769 Mulnen, später Mulnaker.

Kloster Lorsch hat hier Besitz, in Mühlacker seit 769, in Dürrmenz seit 779 (Cod. Laur. II, 402, 446–448, 455, 463), darunter 855 die steinerne Kirche und eine Mühle. – Schon 836 wurde hier mit Reffen gefischt (Stälin, Wirt. Gesch. 1, 398). Güter in Dürrmenz waren bei der Dotation des Klosters Sinsheim, und es befand sich hier eine Gerichtsstätte für die Unterthanen desselben (s. bei Eilfingen).

Dürrmenz war ein Theil der Herrschaft Enzberg, gehörte also ursprünglich den Kraich- und Enzgaugrafen, von denen die Oberherrschaft auf die Grafen von Ingersheim, dann auf die von Calw und Vaihingen überging. Ein Druthwin von D. kommt 1152 vor; die späteren Herrn von D. waren ein Zweig der Herrn von Enzberg-Niefern (s. Enzberg).

Von ihnen kam der Ort ans Kloster Maulbronn. 28. Mai 1294 verkauft Albrecht von Niefern sein Fischwasser bei der Stadt Mühlacker ans Kloster. 14. Februar 1365 verkauft Albrecht von Dürrmenz demselben all seine Güter und Rechte in Dürrmenz. 21. Januar 1373 verkauft Albrecht von D. dem Kloster alle seine Güter und Rechte zu Dürrmenz und Mühlacker um 863 fl. 7. Juni 1393 verkaufen Elsbeth, Wittwe des Machtolf von D., und ihre Tochter Mechtild dem Kloster Güter, Gefälle und Gerechtsame hier. 9. April 1394 verkauft Pfaff Gerlach von D. dem Kloster sein Einkommen und Rechte daselbst. 17. Juli 1395 verkauft Conrad von D. dem Kloster sein Einkommen und Rechte in Dürrmenz-Mühlacker (nach dem Landbuch von 1623 auch Weiler und Burgstall Löffelstelz). 14. August desselben Jahrs verkauft Gerlach von D. dem Kloster sein Einkommen und Rechte in D.-M., 8. Mai 1400 Heinrich von D. seine Güter. 9. Februar 1410 verkauft Albrecht von D. dem Kloster sein Einkommen und Rechte hier, 13. Jan. 1413 Gerlach von D. ebenso. 20. Januar 1422 freit Kurpfalz dem Kloster die Güter zu D., welche Lehen gewesen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0212.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)