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Kloster alle seine Güter und Rechte hier (ohne Kirchensatz und Widemhof, s. u.). 13. Dezember 1381 verkauft Henel von Sternenfels dem Kloster Gülten und Zinse hier. 29. Januar 1391 verkaufen Wolf und Jakob von Stain dem Kloster Theil an der Vogtei, sowie Gefälle und Einkommen hier. 12. Juni 1394 verkauft Geori von Enzberg dem Kloster Güter und Rechte hier. 23. März 1396 verkauft Hans von Bernhausen dem Kloster Rechte, Zinse und Gülten hier. 3. Mai 1398 verkauft Hans Truchseß von Hefingen dem Kloster seine Güter, Zinse und Gülten hier. 13. Januar 1413 verkauft Friedrich von Enzberg dem Kloster die Vogtei und andere Rechte hier. 1425 tritt Wirtemberg ein Sechstel von Illingen, das es von Hans von Wunnenstein und Bernold von Dürrmenz erkauft hat, gegen Kostenersatz an das Kloster ab, behält aber durch Vertrag vom 21. März ein Viertel der Wälder, doch mit Viehtriebgerechtigkeit der Illinger. Am 12. März freite es dem Kloster Kirchensatz und Zehnten (Steinh., Württ. Chron. 2, 732, Klunz., Reg. 48). 1432 kaufte das Kloster ein Sechstel des großen und kleinen Zehnten von Hans Truchseß von Hefingen, welches ihm am 4. Dezember Graf Ludwig von Wirtemberg freite (Gabelk., Klunz. Reg. 50). 1433 tauscht es von Burkard, Truchseß von Hefingen, Leibeigene in Illingen ein (Gabelk.). 9. August 1440 kauft es von Jörg von Nippenburg Güter hier, die dessen Gattin Else von ihrem Vetter Hans Truchseß von Hefingen geerbt hatte (Gabelk.). 24. April 1443 verkauft Hans Sturmfeder dem Kloster seine Rechte und Einkommen hier. 15. Juni 1451 kauft das Kloster eine Mühle.

Illingen war von dem salischen Geschlecht an die Grafen von Ingersheim, von ihnen an die von Calw-Vaihingen und von diesen an Wirtemberg gekommen. Unter Vaihingischer Oberherrschaft waren verschiedene Adelsgeschlechter hier begütert, besonders die von Roßwag und Enzberg, welch letztere die Vogtei hatten. Der Rest der Roßwag’schen Güter kam mit der Burg Neuroßwag 20. Juni 1372 pfandweise und 12. August 1394 als eigen von Graf Eberhard dem Milden ans Kloster.

Die Herrn von Illingen waren gräflich Calw-Vaihingen’sche Vasallen. Der erste, welcher genannt wird, Machtolf von Illingen, ist bei dem Gericht, das Graf Adelbert von Calw in Ingersheim hält, 1105–1120 (Cod. Hirs. 40 a). Ferner kommen (in Stuttg. Archivurk.) vor: Gerlach 1230–1236; Dietrich 1257–1279; Gerlach, dictus pincerna (d. i. gräflich Vaihingen’scher Schenke) 1265–1299; Beringer 1315; Gerhard 1331; später noch Ludwig, genannt von Eisingen, 1495 (Pflüger, Pforzheim 174).

Maulbronn hatte hier das Gericht zweiter Instanz.

Was die Kirche betrifft, so war sie eine rectoria. Sie bestand schon im Jahr 774, wo das Kloster Lorsch sie bekam (Cod. Laur. 3, 160).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)