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körnigem Kalkstein, Liasmergel u. dergl. liegen. Vielleicht stammen die oben angeführten Gerölle von plutonischen Gesteinen aus diesem Trapptuff. Von besonderem Interesse sind die zuweilen darin vorkommenden Brocken von rothgebranntem Thon, der Bohnerze einschließt, insofern dieselben einen Beweis liefern, daß das Auftreten dieses Conglomerats nach der Ablagerung der Bohnerze, die an der schwäbischen Alp durchgängig in die Diluvialperiode fällt, stattfand. Dieser Basalttuff bildet den größten Theil des Kohlbergs, der durch seine abgerundete Gestalt schon von Weitem auffällt und dadurch gegen die benachbarten Juraberge bedeutend absticht, und steht wahrscheinlich mit dem gegen Südwesten dem Ermsthal zufallenden Jusiberg und seinen Basalt- und Basalttuffeinlagerungen in Verbindung.

Ein zweites Basalttuffvorkommen im Liasschiefer ist im Stubenthal sichtbar.

3) Findet sich Basalttuff am Grafenberg, an den sich das Dorf gleichen Namens anlehnt. Derselbe ist am nördlichen Abfall etwa 100′ unter der Spitze des ziemlich isolirt stehenden Berges aufgedeckt und enthält in einem thonigen, eisenschüssigen Bindemittel Gerölle von schwärzlichem Mergel, gebranntem Thon, Jurakalk, Granit, Gneuß u. dgl. und eine große Masse von bläulichgrauem Jurakalk, der weiter nördlich nirgends mehr ansteht und sich auch nirgends zu dieser Tiefe herabsenkt, was für einen Beweis gelten dürfte, daß der Jurakalk sich früher weiter nördlich erstreckt hat als jetzt.

4) Östlich von Beuren, am Fuß des Beurenfelsen findet sich im Breisenbach ein Lager von aschgrauem, ziemlich feinkörnigem Basalttuff, welcher deutlich geschichtet ist, leicht verwittert und in einem thonigen Bindemittel kleine Thonmergel- und Kalkkörner nebst sparsamen Glimmerblättchen enthält.

5) Bei Linsenhofen findet sich östlich vom Dorfe im Bereich des Liasschiefers ein ähnlicher Basalttuff, der ebenfalls scharfkantige Jurakalkstücke einschließt und

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 031. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_031.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)