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Geflügel. Hühner, Gänse, Enten u. s. w. werden häufig besonders in Aich, Beuren, Grafenberg, Neckarhausen, Neckar-Tenzlingen, Ober-Ensingen, Wolfschlugen und Zitzishausen gezogen und zum Theil nach Außen, entweder in die nächstliegenden Städte oder nach Stuttgart, abgesetzt. Erkenbrechtsweiler handelt mit jungen Hähnen und Eiern nach Stuttgart.

Die Bienenzucht ist von keiner Bedeutung.[1] Sie wird namentlich nur in Beuren, Frickenhausen, Grötzingen, Linsenhofen, Raidwangen, Reudern und Unter-Boihingen mit Glück betrieben. Wachs, Honig oder die Stöcke werden an benachbarte Conditoren verkauft.

Schnecken werden nur in Erkenbrechtsweiler gesammelt und an Händler verkauft. In Neckar-Tenzlingen bestanden früher eigene Schneckengärten, in denen Schnecken gezogen und nach Ulm abgesetzt wurden.


d. Jagd und Fischerei.

Der Wildstand hat sich gegen früher sehr vermindert und Rothwild kommt nur noch als Wechselwild vor. Rehe sind häufiger. Das Fortkommen der Hasen und Feldhühner wird durch das Klima begünstigt, obwohl eine der Landwirthschaft nachtheilige Vermehrung derselben nicht stattfindet. Schnepfen und wilde Enten zeigen sich auf dem Strich, und von Raubzeug trifft man Füchse, Marder, Iltise und hie und da wilde Katzen und Ottern.

Die Jagd gehört theils der Staatsfinanzverwaltung, theils der königl. Hofdomänenkammer. Das Eigenthum der letzteren bildet in den Revieren Ober-Ensingen, Plattenhardt und Walddorf mit einer kleinen Ausnahme bei Neckar-Thailfingen einen Bestandtheil des königl. Hofjagdbezirkes; die Jagd der Staatsfinanzverwaltung aber ist distrikts- und markungsweise verpachtet. Die Jagdfrohnen sind sämmtlich abgelöst. Bei dem sehr mäßigen Wildstand

  1. Im Jahr 1844 wurden 1073, im Jahr 1847 920 Stöcke gezählt.
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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 078. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_078.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)