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kommen daher auch nur höchst selten noch Wildschadensklagen vor, die gewöhnlich leicht beseitigt werden können.

Die Fischerei wird bloß in dem Neckar und Ayabach betrieben und liefert Hechte, Karpfen, Barben, Schupp- und Weißfische, Aale und etwas Forellen, sowie Edel- und Steinkrebse. Das Fischrecht steht theils der Staatsfinanzverwaltung, theils den Gemeinden Neckar-Tenzlingen, Neckar-Thailfingen, Nürtingen und mehreren Privaten in Nürtingen und Unter-Ensingen zu und ist an die Fischer der dasigen Gegend verpachtet, mit Ausnahme des Fischrechts der Gemeinde Neckar-Thailfingen, welches von den dortigen Bürgern nach Belieben ausgeübt wird.


B. Kunst- und Gewerbfleiß.
Hauptgewerbe.

Der Gewerbebetrieb ist auf dem Lande ein untergeordneter Nahrungszweig, der nur ausnahmsweise ohne Verbindung mit dem Feldbau und der Viehzucht eine Familie beschäftigt und nährt. Außer der Leinwand- und Barchent-Weberei mit Wattbereitung (erstere besonders in Wolfschlugen, letztere in Frickenhausen und Tischardt) und dem starken Hafnergewerbe in Neuenhaus, auch der Kirschwasserfabrikation in den Neuffener Thalorten, dienen sämmtliche Gewerbe meist bloß dem örtlichen Bedürfnisse. Die übrigen, mehr städtischen Handwerker sind fast allein in Nürtingen concentrirt; die Kunst- und Fabrik-Gewerbe sind es ohnedieß. (Wegen der beiden letztern s. die Ortsbeschreibung von Nürtingen.)

Handwerker werden im Bezirk nach der Revision von 1847 gezählt 2341 Meister mit 340 Gehülfen. Das zahlreichste Gewerb ist dasjenige der Leineweber mit 466 Meistern und 67 Gehülfen. Maurer 183 Meister und 86 Gehülfen. Schuhmacher 212 Meister und 21 Gehülfen. Schneider 130 Meister und 10 Gehülfen. Bäcker 113 Meister und 9 Gehülfen.

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 079. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_079.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)