Seite:OANürtingen 102.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
VII. Geschichtlicher Überblick und Alterthümer.
1. Politischer Zustand.

Zur Zeit der Römer, deren Wirken in diesem Bezirk durch die Reste der von ihnen angelegten Straßen, durch mancherlei vorgefundene Münzen und verschiedene Anticaglien, dagegen bis jetzt noch nicht durch entdeckte Inschriften bekannt ist, hat sich keine bekannte Begebenheit hier zugetragen. In deutschen Zeiten gehörte die Gegend zu demjenigen Alemannien, welches im Jahr 496 fränkisch wurde. In der Periode der Gaueintheilung war sie ein Theil des ausgedehnten Neckargaues, in welchen wenigstens Nürtingen im Jahr 1046 urkundlich gesetzt wird; ein kleiner, untergeordneter Bezirk, der Gau Schwiggersthal, welchem um 1130 die an unser Oberamt angrenzenden Orte Riederich und Metzingen zugetheilt werden (Stälin, Wirt. Gesch. I, 311), erstreckte sich auch über einen Theil unseres Oberamts. Nähere Anhaltspunkte über die Ausdehnung dieses Gaues gibt eine Urkunde des Klosters Hirschau v. J. 1341, worin die Rede ist von des Klosters Gütern im Schwiggersthal zu Aich, Metzingen, Mittelstadt, Riederich, Bempflingen, Neckar-Thailfingen, Grötzingen, Altdorf, Harthausen, Häslach, Schlaitdorf, Neckar-Tenzlingen.

Die am frühesten auftauchenden Orte sind: Nürtingen zwischen 1024–39, Grötzingen 1075, Neckar-Thailfingen um 1090, Linsenhofen, Neckar-Tenzlingen um 1100, Kohlberg 1102, Aich um 1103, Bettlingen um 1130, Neuffen um 1150, Raidwangen 1236.

Die großen Geschlechter Schwabens, in deren Besitz sich die Hoheits- und andere Rechte und manches Allod in unserem Bezirke theilten, waren das herzogliche von Teck, welches Antheil an Nürtingen hatte, das pfalzgräfliche von Tübingen, welches mit dem Schönbuch auch den Ort Neuenhaus besaß, die gräflichen von Achalm (s. Kohlberg und Neckar-Thailfingen), von Hohenberg (Unter-Boihingen, überhaupt

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_102.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)