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Besitzungen hatten hier, von Klöstern: Sirnau einen Hof seit dem Jahr 1280, laut Eßlinger Archivalurkunde, welche die früheste Nennung des Ortes enthält; Kloster Hirschau Güter, welche es im Jahr 1341 u. f. an die Schillingische Familie verlieh. Das oben erwähnte Kloster Denkendorf machte hier zu verschiedenen Zeiten Erwerbungen, im Jahr 1385, 1427 von der Familie Kayb (von welcher ihm im erstgenannten Jahre die hiesige Kirche verpfändet wurde) und im Jahr 1447 23. Juli von Berthold von Baustetten, dessen Vater Heinrich seinen hiesigen Besitz von den von Kayb erheirathet hatte; der Besitz bestand in der Vogtei, allem Gericht, Zwäng und Bänn, insonderheit 5 Höfen, Oheimshof, Freihansenhof, Kuonhansenhof, Rohrershof, Kolbenhof. (Archivalurkunde, Schmidlin Beitr. 2, 46. 69. 276.)

Vom Adel dieses Ortes kommt am frühesten vor Friedrich von Altdorf in einer Archivalurkunde von 1291 Juni 26. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts verkaufte Berthold von Altdorf die hiesige Vogtei um 150 Pfd. an Fritz Kayb. Dns Bertholdus de Altorf al. dictus Coler miles † 1386 März 23. ist in Denkendorf begraben, wo noch ein Grabdenkmal seinen Namen angibt.[1]


4. Altenrieth,

Dorf, Gemeinde III. Cl. mit 499 evangelischen Einwohnern, Filial von Schlaitdorf OA. Tübingen, 23/4 Stunden westsüdwestlich von Nürtingen (Forstamt und Dekanat Tübingen). Die Markung Altenrieth gehört dem Bergrücken an, durch welchen das Neckarthal von dem der Schaiach und Aich geschieden ist. Sie wird östlich von dem

  1. Der Ortsname heißt in einer Urk. von 1322 „Alchdorf.“ Das Kloster Denkendorf wurde 1454 durch die Räthe des Grafen Ulrich von Württemberg mit dem Dorfe dahin vertragen, daß dieses gegen Befreiung von Steuer und Dienst jährlich 12 Pfd. Heller dem Kloster reichen solle. Im J. 1523 waren (außer diesem) begütert: die Barfüßer in Reutlingen mit 1 Hof, die heil. Kreuzkaplanei in Nürtingen 1 Hof, die Frühmesse Tenzlingen 1 Lehen, das Stift Dachenhausen 1 Lehen, die Frühmesse Walddorf 1 Hof, und das Stift Oberhofen mit 1 Lehen. Auch hatten Tenzlingen und Thailfingen je einen Widumhof. Berthold Kayb verkaufte 1427 seinen Antheil am hiesigen Zehnten an St. Michaels und Barbara Pfründe in der Stiftskirche Sindelfingen. Die Burg derer von Altdorf scheint in der Zelge Friedlinbronnen gelegen zu haben, wo das Lagerbuch einen „Burgacker“ aufführt.
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_141.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)