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kommt vor Heinrich Züttelmann, welcher einen Bruder Conrad hatte, dessen noch im Jahr 1397 Erwähnung geschieht.

Der Ort gehörte ins alte Amt und im Jahr 1526 ins Gericht Nürtingen. Die Pfarrei Nürtingen bezog damals den Heu- und kleinen und einen Theil des Wein-Zehnten. Zizelhusa soll von Alters her dem Kloster Offenhausen gehört haben (Crusius III. 2, 8). Pet und Adelhaid von Metzingen verschaffen 1357 der Adelhaid Züttelmann im Kloster Kirchheim eine Gülte aus einem Gut in Zützinhausen. Um 1360 wird Heinz Späth von Frickenhausen mit einem Hof (wohl mit dem oben beim Jahr 1347 genannten) von Württemberg belehnt. Elisabethe von Neuhausen, Herrn Krafts von Neidlingen Wittwe, erhält 1364 zu ihrer Abfertigung Güter, die von den Züttelmann erkauft worden. Auch die von Neuhausen selbst sind 1387 hier begütert. – Die Burg war schon 1535 zerfallen. Eine Linie der Züttelmann schrieb sich die Maiger oder Mayer s. Neckarhausen. Derselben gehörte wohl Walther der Ammann von Zützishausen an, den wir 1357 finden.

Am 9. (19.) August 1693 wurde der Ort von den Franzosen in Flammen gesteckt.


Grabenstetten,[1]

evangelisches Pfarrdorf, Gemeinde III. Cl. mit 1083 Einwohnern, liegt 11/2 geometrische Stunden nordöstlich von Urach an der nordwestlichen Grenze des Oberamtsbezirks und gehört in das Oberamt, Dekanatamt, Cameralamt und Forstamt Urach. Den Großzehnten nebst Gülten von den Lehengütern bezieht, einige Gültabgaben ausgenommen, der Staat, den Kleinzehnten der Pfarrer. Grabenstetten, welches seinen Namen ohne Zweifel von dem über die Markung ziehenden, sogenannten Heidengraben (oben S. 108) erhielt, hat eine freie Lage auf der Hochebene der Alp (2477 württ. Fuß über dem Mittelmeere), gesunde, reine Luft und ein etwas rauhes Klima. An gutem Trinkwasser ist Überfluß vorhanden, was gegenüber der meisten Alporte eine große Seltenheit ist. Außer mehreren Brunnen im Orte selbst, befinden sich noch 5 Quellen auf der Markung, die nie versiegen. Die Elsach entspringt in der Falkensteiner Höhle, von der unten die Rede seyn wird. Der freundliche, nicht unreinliche Ort ist ziemlich regelmäßig gebaut, die Häuser größtentheils

  1. Da der Ort bei Abfassung der Oberamtsbeschreibung von Urach noch zu dem Oberamt Nürtingen gehörte, so mußte seine Beschreibung hier angereiht werden.
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_228.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)