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In den großartigen Steinbrüchen am Hühnerberg folgen von unten nach oben:

Meter.
Eine Kalkbank zu Pflastersteinen 0,14
Schieferthon zu Cement 0,57
Eine Kalkbank zu Pflastersteinen 0,14
Schieferthon zu Cement 1,15
Eine Kalkbank zu Pflastersteinen 0,43
Schieferthone zu Cement 1,43
I. Encrinitenbank 0,28
Schieferthon 2,00
II. Encrinitenbank 0,57
Schieferthon 0,57
III. Encrinitenbank 0,57
Dichte Kalkbänke ohne Zwischenmittel 8,60
3 Bänke besonders reich an Encriniten und Terebrateln 3,00

Die Encrinitenbänke I–III sind ganz erfüllt mit Petrefakten und ist der Reichthum dieser Schichten hieran ein ganz außerordentlicher.

Die Kalksteine und Thone werden direkt ins Schiff auf dem am Fuß des Berges vorüberfließenden Neckar verladen und gehen die Kalksteine für die neue Sodafabrik nach Heilbronn, die Thone zur Cementfabrikation nach Mannheim.

Etwas unterhalb der Burg Hornberg, auf dem rechten Neckarufer ist ein Stollen auf Gips im Anhydritgebirge getrieben. Zwischen Haßmersheim und Hochhausen tritt der Neckar in den Wellenkalk ein, der an der steilen Wand hart am Neckar, gegenüber Neckarzimmern gebrochen, und zur Cementfabrikation nach Mannheim geführt wird. Eine Thonschichte in der Sohle des Bruchs ist reich an Lima lineata und wenige Schritte stromaufwärts liegt darüber eine Spiriferinenbank mit Spiriferina hirsuta und fragilis, großen Austern und zahlreichen anderen Petrefakten.

Am Weg vom Bahnhof Neckarelz nach dem Schreckhof ist eines der schönsten Profile der Gegend im Wellendolomit und Wellenkalk. Die Grenze zwischen dem hier sehr versteinerungsreichen Wellendolomit und dem darüber liegenden Kalk bilden roth gefleckte Kalkbänke, dann folgt die Hauptmasse des versteinerungsleeren Wellenkalks. Oben aber, wo der Weg aus der Schlucht nach dem Schreckhof abbiegt, liegt eine Breccienbank mit Criniten, darüber Rhizocorallium Jenense und nach oben abermals eine Crinitenbank. Dann werden die bis hieher wellenförmigen,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 014. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)