Seite:OANeckarsulm0023.jpg

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dem Rande des Neckar-Kocher- und Jagstthales entlang auf große Strecken zu Tage liegen. Wir finden dieselben, wie schon oben erwähnt, im Neckarthal bei Neckarsulm und Kochendorf, ferner oben an dem Thalrand östlich von Wimpfen, in weitem Bogen dem Jagstkanal entlang, von Duttenberg bis Offenau, bei Gundelsheim am Kocherkanal, von Hagenbach bis Friedrichshall, von Kochendorf bis Oedheim, bei Neuenstadt, Bürg und Gochsen, im Jagstthal namentlich, an dem Thurm über Herbolzheim beginnend, über Siglingen bis gegen Züttlingen und bei Jagsthausen. Die Mauersande an dem letzteren Orte und im Thal bei Siglingen, sowie die Sande im Lehm auf dem rechten Kocherufer gegenüber Oedheim stehen in engster Beziehung zu diesen Kiesen und sind wohl aus denselben ausgewaschen. Die Geschiebe selbst bestehen aus denselben Gesteinen, wie die heutigen Neckargerölle: helle Kalke, Marmor und Dolomit des weißen Jura überwiegen, nicht der Größe, aber der Stückzahl nach, dann finden sich Sandsteine, die man am liebsten dem Malmstein des Lias zuschreiben möchte, Kieselsandsteine des Keupers, Muschelkalk mit auffallend vielen Hornsteinen, die größten Stücke sind bunter Sandstein. Bei Gochsen bestehen die Geschiebe auf dem linken Kocherufer nur aus Muschelkalk und kennen wir dieselben höher hinauf am Kocher, wie oberhalb Jagsthausen an der Jagst nicht mehr. Wo auf der Ebene einer der zahlreichen Hohlwege oder ein Bach tief in den Lehm einschneidet, da stellen sich überall diese Geschiebe ein, die wohl in weit größerer Ausdehnung als dies beobachtet werden kann, das Liegende des Lehms bilden.

Unmittelbar über diesen Kiesen treten, schon im Lehm, faust- bis über kopfgroße Blöcke mit abgerundeten Kanten und Ecken namentlich da zu Tage, wo der Lehm an Mächtigkeit abnimmt, wie zwischen Oedheim und Untergriesheim, auf der Höhe über Herbolzheim und Siglingen, bei Höchstberg, Ilgenberg, Bachenau, sogar auf dem Schrammbiegel und der Hohenschön. Die Blöcke bestehen aus denselben Gesteinen wie die Gerölle, die größten sind auch hier bunter Sandstein.

Auf die angegebenen Höhen, von zum Theil mehr als 100 m über dem Neckar, hat jedenfalls der letztere diese mitunter über centnerschweren Blöcke nicht gebracht, deren eckige Form und ganzes Auftreten so sehr an erratische Blöcke erinnert.

Ebenfalls unter dem Lehm liegen die feuerfesten Thone und Sande, welche bei Siglingen und auf dem Schrammbiegel

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 023. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0023.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)