Seite:OANeckarsulm0181.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
c) Gewerbliche Anstalten.

Außer den S. 180 erwähnten gewerblichen Zeichenschulen besteht in Neckarsulm eine gewerbliche Abendschule mit freiwilligem Besuch und in dem Gewerbeverein in Neckarsulm werden zeitweise Vorträge gehalten.

d) Landwirthschaftliche Anstalten.

Der landwirthschaftliche Bezirksverein wurde am 6. März 1839 gegründet, weshalb er den Namen Karlsverein führt. Ein Ausschuß mit einem Vorstande an der Spitze entfaltet in den Generalversammlungen und in den Ausschußsitzungen durch das Anschaffen nützlicher Geräthe und von Saatfrüchten, durch den Ankauf von Schweizer Zuchtthieren und durch die jährliche Farrenbesichtigung, durch Vorträge, Empfehlung von Schriften und durch Feste mit Preisen für musterhafte Thiere – eine dankenswerthe Thätigkeit auf allen Gebieten der auf einer hohen Stufe stehenden Landwirthschaft. Der Verein, welcher ca. 300 Mitglieder zählt und sich wiederholt der Anerkennung der Staatsregierung erfreut, unterstützt junge Männer, welche durch den Besuch einer landwirthschaftlichen Schule oder eines Obstbaukurses sich ausbilden, und seine reichhaltige Bibliothek in Neckarsulm verbreitet, im Bunde mit einer großen Zahl von Ortsbibliotheken, namentlich während der Wintermonate anerkannte Belehrung unter der bäuerlichen Bevölkerung.

Die Feldwegregulirung, zum Theil mit Zusammenlegung beträchtlicher Grundflächen, ist beinahe auf sämmtlichen Markungen durchgeführt.

In Möckmühl trat kürzlich ein landwirthschaftliches Kredit-Institut ins Leben, die Errichtung weiterer ist im Werke, und in Jagsthausen ist ein Verein für den Ankauf von Früchten und Thieren mit gutem Erfolge thätig.

Über den im Jahr 1834 gegründeten „Weingärtner-Verein“ siehe oben Seite 142. Das ganze Geschäft, welches mit keinem Gewinn für die Gesellschaft verbunden ist, zeichnet sich durch Gewissenhaftigkeit und größte Sorgfalt aus, es wird durch das Vertrauen einer namhaften Zahl fremder Käufer, welche am Versteigerungstage auf dem Rathhause sich einfinden, geehrt und nach wenigen Wochen gelangen die Weingärtner, welche mit der Mostbereitung sich nicht zu befassen hatten, nach dem auf ihren Wagscheinen eingetragenen Quantum der gelieferten Trauben in den Besitz einer schönen Summe Geldes. Die „Gesellschaft“

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)