Seite:OANeckarsulm0198.jpg

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Die Organisation unter König Wilhelm 1817 endlich brachte mit der Einweisung des Oberamts in den Neckarkreis und Errichtung des Oberamtsgerichts die Vereinigung aller im Bisherigen genannten Orte zu dem Oberamtsbezirk Neckarsulm, von welchem 1846 Korb, Dippach, Hagenbach, Unterkessach durch Abtretung an Baden, Rossach 1855 durch Zuweisung an das Oberamt Künzelsau getrennt wurden. Das Kameralamt Kochendorf wurde 1829 nach Neuenstadt verlegt und 1839 auch das Kameralamt Gundelsheim damit vereinigt. An die Stelle der Stadt- und Amtsschreiberei Neckarsulm und der Amtsschreibereien Bürg, Gundelsheim, Möckmühl, Neuenstadt wurden 1826 das Gerichtsnotariat Neckarsulm und die Amtsnotariate Möckmühl, Neuenstadt errichtet, wozu 1831 das Amtsnotariat Widdern trat; 1853 wurde letzteres aufgehoben, in demselben Jahr das Amtsnotariat Gundelsheim neu gebildet, aber 1877 wieder aufgelöst. Über den Neuenstadter Forst, mit welchem gleich nach der Eroberung 1504 der Böringsweiler Forst (Weinsberg) verbunden wurde, war ein Forstmeister gesetzt, dessen Wohnsitz bis 1822 in Kochersteinsfeld war. Der ganze Forst hatte 1769 ein Areal von 41.340 Morgen und war unter den 14 Forsten des Herzogthums der Größe nach der 11., nach der Zahl der jagenspflichtigen Mannschaften sammt ihren Zugthieren der 12. (v. Wagner, Das Jagdwesen in Württ. 125). Die Zahl der Huten im Forst betrug 8, später 10 – Aschhausen, Gundelsheim, Lampoldshausen, Lichtenstern, Möckmühl, Neuenstadt, Neusaß, Ohrnberg, Stettenfels, Waldbach – sämmtliche außer Neusaß mit einem reisigen Förster und Unterförster; letztere saßen in unserem Bezirk in Höchstberg, Gochsen, Widdern, Dahenfeld, wozu noch Waldschützen in Kochendorf, Lampoldshausen und Cleversulzbach kamen. Bei der Forstorganisation von 1818 wurde die Oberförsterei – seit 1822 „Forstamt“ – Neuenstadt mit folgenden 6 Revieren gebildet: Neusaß (Schönthal), Widdern (später Lampoldshausen, 1870 mit Neuenstadt verbunden), Neuenstadt, Großgartach (… aufgehoben), Stettenfels (Heilbronn), Lichtenstern (Waldbach); später kam dazu das Revier Gundelsheim, 1849 Neuenstein, 1876 Künzelsau und Möckmühl; Neuenstein dagegen wurde 1876 wieder aufgelöst, Künzelsau 1879 dem Forstamt Mergentheim zugetheilt, so daß jetzt das Forstamt aus folgenden Revieren besteht: Gundelsheim, Heilbronn, Möckmühl, Neuenstadt, Öhringen, Schönthal.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)