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die von Gundelsheim auf der großen Herrenwiese und der Schäfer zu Dornbach wöchentlich einen Tag.

1729. Schatzgräber in B. werden in Untersuchung gezogen. St.A.

1822. Die Gemeinde löst den Handlohn mit einem Kapital von 1044 Gulden, das der Herrschaft zustehende Afterschlagrecht in ihrem Wald 1823 mit einem Kapital von 840 Gulden 20 Krzr. ab.


6. Brettach,[1]


Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, Gemeinde II. Kl., 1273 Einw., worunter 7 Kath., welche nach Dahenfeld eingepfarrt sind.

Zum Unterschied von dem weiter oben an demselben Flüßchen im Weinsberger Oberamt gelegenen Weiler gleichen Namens auch „Unterbrettach“ genannt, ist unser Brettach ein ansehnliches, stattliches, freundlich gelegenes Pfarrdorf im Thal der in nordwestlicher Richtung fließenden Brettach. Im Norden und Osten des Orts beginnt sich die Hochebene zu dehnen, die sich zum Kocher hinüber erstreckt, südlich und westlich läuft das Thälchen des Flusses, hinter welchem sich die Ausläufer der weiter südlich ziemlich steil aufsteigenden Berge, die Ausläufer der Löwensteiner Berge, erheben.

Der Ort erstreckt sich hauptsächlich in der Richtung von Süden nach Norden, gegen Norden und Nordosten leicht ansteigend, und enthält einige regelmäßige Straßen, sauber und reinlich gehalten; sie sind chaussirt und gekandelt, die daran stehenden Häuser meist verblendet.

In früherer Zeit soll der Ort mit Wall und Graben umgeben gewesen sein; es lassen sich jedoch kaum irgendwo noch Spuren davon erkennen.

In ihrem Wappen führt die Gemeinde eine Haberrispe, weil früher vorherrschend Haber gebaut worden sein soll. – Im Ort befindet sich eine Postexpedition, welche die einmal täglich zwischen Neuenstadt und Öhringen fahrende Post besorgt.


  1. Fleißige „Statistik und Topographie des Marktfleckens Brettach,“ 1853 ff. von dem vieljährigen Schultheißen und Rathsschreiber Franz Häfelin in 3 Bänden zusammengestellt.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0300.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)