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Haber 200 an Auswärtige abgesetzt werden. Von den Wiesen trägt ungefähr nur die Hälfte gutes Futter, die andere saures. Der höchste Preis eines Morgens steht auf 1000 M., der niedrigste auf 300. Es muß von außen noch Futter zugekauft werden.

Der Weinbau ist nicht von Bedeutung (s. oben S. 146).

Die Obstzucht ist bedeutend, man pflanzt die Bäume nicht nur an den Wegen, sondern es sind auch Obstgärten und eigentliche Baumgüter vorhanden. Von Steinobst können in günstigen Jahren ca. 1000 Sri. ausgeführt werden; es ist von der Gemeinde ein Baumwart aufgestellt, die Jungstämme werden in den Weinbergen nachgezogen.

Die Gemeinde besitzt 62 Morgen Laubwald, Private bei 252 Morgen. Nach Abzug des Besoldungsholzes und des zur Vertheilung an Bürger kommenden Holzes fließt der Erlös hieraus mit 800 bis 1000 M. in die Gemeindekasse.

Über den Winter laufen auf der Stoppelweide ca. 200 Stück Bastardschafe.

Stiftungen. Freiherr Ludwig von Wächter hat im Jahr 1857 zur Errichtung einer Kleinkinderschule 1000 fl. gestiftet, welche Summe aber zunächst auf 5000 fl. anwachsen soll. – Die Gemeinde hat Antheil an der Gundelsheimer Hospitalstiftung.

Flurnamen von etwaiger Bedeutung: Hausäcker, Steinäcker, Holderäcker, Diebspfad; Kelleracker heißt ein Waldtheil südlich auf der „Bergebene“, wo man noch Spuren eines abgegangenen Gebäudes, eines früheren Hofs (Pfizhofs?) finden soll. W. F. 8, 100. 328.

Überreste von einer Burg des früheren Geschlechts derer von Dahenfelt lassen sich nirgends mehr wahrnehmen. Dieselbe stand vielleicht auf dem Platz des jetzigen Pfarrhauses oder der Kirche.

Eine schöne Aussicht nördlich auf das tief unten liegende Thälchen mit dem Ort und weiterhin auf die fruchtbare Hochebene gewährt der über dem Dorf aufsteigende Hüttberg.

Dahenfeld am Dahbach, alt Tahen-Dahenvelt, vom althochdeutschen dâha, Thon, Lehm, ist altes Reichsgut, das durch die Hohenstaufen theilweise an das Kloster Lorch im Remsthal kam, während Anderes Kloster Schönthal schon 1177 besaß. Trotzdem im 14. Jahrhundert ein Ortsadel da war, in

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0330.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)