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Schülzburg 1706, Phil. Karl Walldecker v. Kempt 1707, Ge. Dan. v. Butlar 1710, Joh. Karl Emmerich v. Brietzke 1718 ff., Joh. Bapt. v. Roll zu Bernau 1724 ff., (unter ihm Umbau des Schlosses s. o.) Joh. Christoph v. Buseck 1728 ff., († 1759 zu Gundelsheim), Jos. Mar. Marq. Karl Roth v. Schreckenstein 1759 ff. († 1784 zu Gundelsheim) Wilh. Kasimir v. Redwitz 1784 f., Anselm Jos. Fugger Graf v. Kirchberg 1785 ff. († 1793 zu Gundelsheim) Karl Phil. Ernst v. Nordeck zu Rabenau 1794 (war 1799 und 1805 Komthur zu Donauwörth).

Im Bauernkrieg 1525 unter dem Deutschmeister Dietrich von Cleen (1515–1526) ging für Horneck die Ehre, Sitz des Deutschmeisters zu sein, verloren und das schöne Ordenshaus wurde von den Aufrührern bis auf die letzten Reste niedergebrannt (s. oben S. 208). Unter Dietrichs Nachfolger, Walther von Kronberg (1526–1543) wurde das Schloß zwar alsbald wieder aufgebaut, so daß derselbe schon im Februar 1528, dann im August 1529, und wieder im Dezember 1534 ein Provinzialkapitel nach H. berufen konnte, auch im Anfang des Jahrs 1532 selber dort verweilte. Aber fortan residirten nur Komthure im Schloß, das allerdings im Stande war, 1541 und wieder 1546 den Kaiser, Karl V., mit großem Gefolge zu beherbergen, wie es auch später noch einmal, 1635, einen Kaiser, Ferdinand II., in seinen Mauern gesehen hat. Aber der Bau scheint nur von untergeordnetem Werth gewesen zu sein, sonst würde man ihn schwerlich in den Jahren 1724–28 wieder umgebaut haben. Außer dem Komthur-Oberamtmann waren in H. angestellt: ein Amtmann, ein Kaplan, ein Trapponey-Verwalter, ein Küchen- und Gegenschreiber, Küfer, Kastenknecht, Weinbergsmann, Schloßthorwart und Oberamtsdiener, Gärtner, Hofthürmer, Zimmerverwalter. In späterer Zeit war der Stadtschultheiß zugleich Oberamts-Sekretär. Am 31. Dezember 1807 kam das Füsilier-Regiment von Neubronn unter Oberst v. Ezdorf auf Schloß Horneck in Garnison; 1809 wurde dasselbe vom Infanterie-Regiment v. Scharffenstein abgelöst. 1814 wurde ein Militärspital eingerichtet, in welchem von ca. 500 Kranken 16 Österreicher, 4 Franzosen, 2 Bayern und 4 Würzburger starben und „in den Hetzenberg begraben wurden“.

1238. Ludewicus de Horneke, Zeuge in einer zu Wimpfen ausgestellten Kloster Schönthaler Urkunde. Urk.B. 3, 413.

1248. Wernherus de Hornecke, Zeuge in einer Speirer Urkunde. O.R. 6, 449.

1249. Ebenderselbe canonicus Spirensis. Mon. bo. 37, 339. Remling, Urk. zur Gesch. d. Bisch. von Speier 1, 240. 241. 247. Im Necrol. Spir. W. dcts. de H. prepositus Spirensis. O.R. 6, 450.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0393.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)