Seite:OANeckarsulm0408.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hängen auf ihm: 1. O maria mater dei immaculata ora pro nobis. Gegossen im August 1877 von Gebrüder Bachert in Kochendorf. 2. die kleine: Joh. Georg Rohr in Heilbronn goss mich anno 1717 vor die Gemeint Jaxtfelt.

Jagstfeld war früher Filial von Wimpfen, später von Offenau, ist jetzt seit 1879 selbständige Pfarrei und hat ein eigenes Pfarrhaus: neues Backsteingebäude an der Straße nach Friedrichshall, der Pfarrpfründe gehörend. Die Unterhaltung von Kirche und Pfarrhaus kommt der Gemeinde zu. – Der ummauerte Begräbnisplatz, seit 1824/25 angelegt, liegt außerhalb nördlich vom Ort, an der Vizinalstraße nach Heuchlingen, in der Gabelung der 2 Eisenbahnlinien. – Das schöne neue Rathhaus, 1874/75 erbaut, ein zweistockiger Backsteinbau mit Hintergebäude, enthält zugleich die Schullokale, 2 geräumige Lehrzimmer, die Wohnung des Lehrers und Lehrgehilfen. Das Haus steht etwas abseits rechts an der Straße nach Offenau auf freiem, etwas über der Straße liegendem Terrain. – Die Gemeinde besitzt ferner eine Kelter mit 2 Pressen und Obstmahlmühle, ein Backhaus, ein Armenhaus und Schafhaus.

In der Mitte des Orts mit der Richtung nach Süden und Aussicht auf den Neckar und das gegenüberliegende Wimpfen steht das ansehnliche, 1830 errichtete Badhotel, welches für seine Bäder die Soole von den auf Offenauer Markung stehenden Bohrhäusern bezieht. Hinter dem Haus befindet sich ein schöner Garten, vorn eine hübsche Terrasse unmittelbar über dem Uferrand des Neckars. – Am östlichen Ende des Orts steht ein zweiflügeliger zwei-, nach hinten 3stockiger Backsteinbau mit Sockel aus Kalkstein, die Kinderheilanstalt Bethesda, von Dr. H. Werner in Ludwigsburg. Vor und hinter dem Haus sind Gärten mit Terrasse und Veranda, sowie Spielplätze für die Kinder. Im unteren Theile des Hauses sind die Badräume. Es können ungefähr 80 Kinder aufgenommen werden.

Geht man auf der nach Kochendorf führenden Straße weiter, so gelangt man im Südosten vom Dorf zu den ausgedehnten Anlagen der Königl. Saline Friedrichshall, welche von der genannten Straße gerade durchschnitten wird. Das Areal derselben, auf Jagstfelder, Kochendorfer und Hagenbacher Markung gelegen, beträgt im Ganzen 37 ha, 42 ar und 66 qm, wovon 23 ha 92 ar und 23 qm auf Jagstfelder Markung fallen, 10 ha 60 ar und 33 qm auf Kochendorfer. Betreten wir das Anwesen von Nordwest, von Jagstfeld her, so gelangen

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 408. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0408.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)