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kann“ (Scherer in der Allg. D. Biogr. 8, 96.), doch für uns von einigem Werth durch seine oben schon öfter citirte gereimte Beschreibung des Jagstthals (W. F. 1851, S. 68 ff.) und Notizen über Neuenstadt, wo er gleichfalls angestellt war (s. d.). Die Schule wurde von Alters her in einem Haus des Stifts auf dem Berge gehalten und gab das Stift neben dem, daß es die Schule in Bau und Besserung erhielt, 20 Gulden jährlich zur Besoldung des Lehrers. 1587 wurde das Haus, „weil es den jungen Knaben sonderlich zu Winterszeiten zu besuchen ganz ungelegen und beschwerlich gewest, in die Stadt (neben der Kirche) transferirt.“ Nach Aufhebung der Lateinschule 1825 übernahm der Diakonus den lateinischen Unterricht gegen eine Besoldungszulage von 175 Gulden, bis im J. 1840 eine Realschule errichtet wurde, mit welcher seit 1875 auch eine Kollaboratur verbunden ist.

Die alte lateinische Schule lieferte nicht wenig Schüler auf Universitäten. In Heidelberg studirten von 1396 bis 1545 folgende 25 Möckmühler: Heinricus de Mekmülen 1396; Johs. de Meckmuln 1428; Heinrich Snabel, Kleriker, 1441; Heinr. Walcz 1454; Konr. Woilghemot (Wohlgemuth) 1458; Konr. Welling 1465; Jak. Dierberg, Kleriker, Andr. Wolcz und Martin Öser 1470; Mathias Helt 1483: Bruder Erhard Offerher (? wohl Öser s. u.) 1489; Andr. Öser und Kaspar Hopff 1502; Johs. Hertzog und Sifrid Meser 1506; Andr. Knitel 1507; Quirinus Heldt 1519; Cristoferus de Meckmuyl 1522; Bernh. Rychart und Andr. Doliatoris (Küfer) 1523; Steph. Byniger und Kilian Schwend 1532; Joh. Bunicker 1533; Georg Stelwag 1544; Kilian Reinhard 1545. In Erfurt finden wir von 1455 bis 1470 folgende 9 Möckmühler inscribirt: Andr. Öser 1455; Michael Muckmul 1457; Heinr. Textor (Weber) und Jac. Carnificis (Scharfrichters) 1459; Johs. Asmanstad 1462; Jak. Tierberg 1466; Andr. Woltz und Joh. Knechtlin 1467; Joh. Wütick 1470. Dagegen hat in Tübingen von der Gründung der dortigen Universität 1477 bis mindestens 1545 kein einziger Möckmühler studirt. Einen Namen machte sich unter den Aufgeführten Erhard Öser, Abt des Klosters Schönthal 1511–1535, von welchem die Series abbatum (Mone, Quellensammlung 4, 161) sagt: Erhardus, 33. abbas, cognomine Öser, patria Meckmühlensis, vir in Heydelbergensi studio absolutissimus, in quo et determinatoris titulo insignitus fuit. Auch sein dritter Nachfolger in

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 521. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0521.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)