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3. Des Hans Wolf Cappler, gen. Bautz mit 5 Wappen (Bautz, Bibelheim, 2 Neudeck, mitten Bautz). Uff dienstag den 23. Junii altes Calenders anno 1607 starb der edel und vest Hans Wolff Capler genannt Bautz von und zu Oetheim, dessen sel gott gnedig sein wolle. – Unser keiner lebt ihm selber u. s. w. Paulus ad Roman. 14.

4. Der Cordula Capplerin, gebor. vom Stain-Klingenstain, † 23. Jan. a. Cal. 1599, mit 5 Wappen (Bautz, Stein, Heiwdorf, Schinaw, Hohenrechberg) Job am 19.

Die Kirche ist durch eigenen Fonds zu erhalten, beziehungsweise durch die Stiftungspflege. Südlich vom Ort auf der Höhe 1/2 km entfernt, steht hart an einer vielfachen Straßengabelung die kleine Dreifaltigkeitskapelle. Der untere Theil der nahezu ein Quadrat bildenden Mauern ist ungemein stark, über 2 m, oben ist dünneres Riegelwerk. Die jetzt vorhandenen 2 Fenster scheinen ursprünglich nicht darin gewesen, sondern erst später durchgebrochen worden zu sein, so daß diese Mauern wie der untere Theil eines alten starken Wart- oder Befestigungsthurms aussehen, wie er an diese hochgelegene und weite Rundsicht gewährende Stelle wohl passen würde. Die Kapelle steht leer und es findet kein Gottesdienst in ihr statt. Der jetzige Begräbnisplatz, ummauert, befindet sich seit dem Jahr 1798 außerhalb des Orts gegen Osten; er ist 1831 erweitert worden. Der ummauerte israelitische Kirchhof ist drüben auf dem rechten Ufer des Kochers gelegen, an dem sog. Bautzenwäldchen.

Das Pfarrhaus, im J. 1729 durch das Kloster Schönthal gebaut und vom Staat zu unterhalten, steht in der Nähe der Kirche, nordöstlich von ihr in einem Hof; daneben ein theilweise ummauerter Baumgarten. An der Südseite über dem Eingang steht, mit dem Chronostichon 1729:

Haec domus exstructa est anno si quaeris in isto
Tuta sub hoc divo signo consistat in aevum.
Durch dises heilsame Zeichen
Soll alles Übel abweichen.

Das Kaplaneigebäude steht ebenfalls in der Nähe der Kirche an der Hauptstraße; über dem runden Thorbogen, der durch die Mauer in den Hof führt, befindet sich das Schönthaler Abtswappen.

Das Rathhaus, ein hochgiebeliges altes, zweistockiges Gebäude, steht an der Hauptstraße in der Nähe der Kirche mit

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 584. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0584.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)