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1651. Joh. Kasp. v. Herda stirbt mit Hinterlassung einer einzigen Tochter und Erbin, Anna, welche sich 25. Septbr. 1649 zu Assumstadt mit Joh. Jak. Kolb von Reindorf, gewesenem Kurbairischem Obrist, nachmaligem Württ. Generalmajor und Obervogt zu Urach, vermählt hatte.

1676. Eine der 5 von Joh. Jak. Kolb v. Reindorff 1670 hinterlassenen Töchter, Maria Kunigund, vermählt sich mit Joh. Christof v. Ellrichshausen und bringt Z., Assumstadt, Domeneck, Maisenhälden und Ziegelhütte an dessen Familie.

1831. Ludwig Frhr. v. Ellrichshausen verkauft Gefälle in Z. an den Staat. St.A.

1837. Die Württembergisch-Badische Aktiengesellschaft für Rübenzucker-Fabrikation erbaut auf Anregung des Frhrn. Friedr. v. Ellrichshausen, Großh. Badischen Geheimenraths, in Z. ein Trockenhaus, 1838 ein Siedhaus.

1872. Die Zuckerfabrik wird umgebaut und erweitert.


b) Assumstadt, Theilgemeinde mit besonderer Markung. Überschreitet man, von Züttlingen sich nach Westen wendend, die hochgesprengte, einbogige steinerne Brücke, so gelangt man etwas links ansteigend zu dem Freiherrlich von Ellrichshausenschen Schlosse. Rechts vom Weg steht ein kleines Haus, welches im unteren Stock das herrschaftliche Archiv enthält. Zur Linken steht das kleine Pfarrhaus für den Pfarrer von Züttlingen-Assumstadt, mit Gärtchen, unmittelbar über dem Flußufer. Vor dem Schloß befindet sich jetzt ein freier Platz mit hübschen Gartenanlagen, der frühere Kirchhof, auf dem die alte Assumstadter Kirche stand, welche im Jahr 1799 abgebrochen wurde. Über ihre Gestalt und Aussehen ist nichts mehr bekannt.

Das Schloßgebäude ist ein im Stil des vorigen Jahrhunderts aufgeführter zweistockiger Bau mit Mansardendach, erbaut im Jahr 1769 von Feldzeugmeister Carl Reinhard von Ellrichshausen durch böhmische Bauleute. Der Hauptbau, zu welchem Freitreppen führen, hat an den Seiten kurz vorspringende Flügel; die Façade, mit Stuccatur überkleidet, ist durch jonisirende Pilaster gegliedert; dieselben Pilaster finden sich auch an den Ecken. In der Mitte des Schlosses springt nach der hinteren, gegen den Garten gehenden Seite ein im Halbkreis geschlossener Ausbau auf niederer Terrasse vor. Derselbe bildet den in der Mitte des Schlosses befindlichen Gartensalon, der nach allen 4 Seiten Ausgänge bietet. Nach oben reicht derselbe bis zur Höhe des zweiten Stocks und schließt kuppelartig ab; auf dem flachen Schluß der Kuppel ist ein Deckengemälde. Fünf Rundfenster sind an dem

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 683. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0683.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)