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Rundbau und 3 Thüren führen in den Garten; über der mittleren prangt außen das Ellrichshausen’sche Wappen, umgeben von kriegerischen Emblemen.

Die übrigen Zimmer des Schlosses enthalten zum Theil interessante Alterthümer und Raritäten, schöne alterthümliche Büffets und Schränke. Ein sehr großer schöngearbeiteter alter Schrank im oberen Stock enthält die wichtigeren Dokumente des herrschaftlichen Archivs.

Rechts vom Schloß stehen die Ökonomiegebäude, links das frühere Amtshaus, jetzt auch zu Wohnungen für die herrschaftliche Familie dienend. Der schöne große, hinter dem Schloß sich ausdehnende Garten und Park enthält prächtige Alleen und angenehme, schattige Laubgänge, zum Theil aus der Zeit der Erbauung des Schlosses stammend. In den Jahren 1865–70 wurde er bedeutend erweitert und nimmt jetzt ein Areal von 14 Morgen ein. Durch Anlegung von zahlreichen Spalieren und Pyramidenbäumen, welche die besten Tafelsorten liefern, dient er jetzt auch als Nutzgarten.

Über die Bewirthschaftung des Ritterguts siehe unten.


Assumstadt, alt AsmansAsamstat d. h. Stätte eines Asman oder vielleicht Asmund (vgl. Assamstadt, bad. BA. Tauberbischofsheim, alt Asmundestat, mit welchem unser A. oft verwechselt ist), theilte im Allgemeinen die Schicksale von Züttlingen (s. o.) und Domeneck (s. u). Neben den Edelleuten hatten Besitz daselbst: Pfalz, Hohenlohe, vom Holtz, Kloster Schönthal und die St. Katharina-Pfründe zu Möckmühl. Um 1630 verlegte Hans Kaspar v. Herda seinen Sitz von Domeneck in das durch ihn erbaute Schloß A. Karl Reinhard v. Ellrichshausen (s. u.) baute 1775 das neue Schloß.

Über die Pfarrei Assumstadt siehe oben S. 679 f.

In A. sind geboren: 1. Am 5. Januar 1720 der Erbauer des neuen Schlosses Karl Reinhard Frhr. von Ellrichshausen, gestorben als Feldzeugmeister a. D. 9. Juni 1779 in Prag, wo Kaiser Joseph, der ihm kurz zuvor das Kommandeurkreuz des Maria-Theresiaordens mit einem schmeichelhaften Handschreiben zugesandt hatte, ihm auf das Grabdenkmal die Worte Viro indefesso setzen ließ. (Vgl. Ganzhorn W. F. 7, 513 ff. v. Janko in der Allg. D. Biogr. 6, 60 f.)

2. Ludwig Frhr. v. Ellrichshausen 17. April 1789, gestorben als Direktor der land- und forstwirthschaftlichen Lehranstalt

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 684. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0684.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)