Die Zahl der Selbstmordfälle betrug von 1870 bis 1879: 49, also jährlich 4,9 = 0,54 % aller Gestorbenen.
Von den Selbstmördern haben ihrem Leben ein Ende gemacht
durch Erhängen | 27 |
durch Ertränken | 14 |
durch Erschießen | 6 |
durch Halsabschneiden | 2 |
49 |
Von den 49 Selbstmördern litten
an Trunksucht | 16 |
an Schwermuth | 16 |
an Lebensüberdruß | 4 |
an Geiz | 1 |
an Eifersucht | 1 |
an Furcht vor Strafe | 2 |
Wegen ehelicher Zwistigkeiten entleibten sich | 2 |
Wegen Geistesstörung | 3 |
Wegen Alteration | 1 |
aus unbekannten Ursachen | 3 |
49 |
Was die Gesundheits-Verhältnisse betrifft, so ist kein Ort mit endemischer Krankheit bekannt und von Epidemien sind fast nur die von Zeit zu Zeit auftretenden Kinderkrankheiten zu nennen.
Von asiatischer Cholera wurde im September 1873 ein Fall von Heilbronn nach Degmarn verschleppt, welcher tödtlich endigte. Sonst kam die Cholera trotz dem vielfachen Verkehr mit der Stadt Heilbronn nicht in den Bezirk.
Syphilis ist auf dem Lande eine seltene Erscheinung, etwas häufiger zeigt sich der Tripper, meist von größeren Städten importirt; Krätze ist im Ganzen nicht häufig.
Der Typhus kam in größeren Epidemien selten vor (Kochendorf 1862, Jagsthausen 1880/1881). Im Übrigen wiederholt sich hier im Kleinen die auch sonst gemachte Wahrnehmung, daß Orte mit gutem Trinkwasser und hervorragender Ortsreinlichkeit häufiger Typhusfälle zeigen (Brettach), während andere mit schlechterem Wasser und auch sonst ungünstigeren hygieinischen Verhältnissen (Möckmühl, Widdern) eine förmliche Immunität gegen Typhus zu besitzen scheinen. Die Verbreitung geschieht
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 698. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0698.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)