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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

zieht bis unterhalb Kupferzell zwischen flachen Ackergeländen hin; hier tritt es aus der Lettenkohlengruppe in den Hauptmuschelkalk und nimmt den der letzteren Formation eigenthümlichen Charakter an.

f. Die Sall nimmt ihren Anfang südlich von Belzhag, fließt durch Belzhag, Mangoldsall, Langensall, Kirchensall, Mainhardtsall, Orendelsall und nach einem Lauf von 41/4 Stunden, etwa 1/4 Stunde oberhalb Sindringen in den Kocher. Sie nimmt, außer mehreren unbedeutenden Zuflüssen, auf der rechten Seite den Eschelbach und den Ohrnbach und auf der linken Seite den 3 Stunden langen, unterhalb Orendelsall einmündenden Hirschbach auf. Die Sall hat das Eigenthümliche, daß sie unterhalb Orendelsall verschwindet und erst oberhalb Heiligenhaus wieder zum Vorschein kommt.

g. Der Pfahlbach beginnt bei Pfahlbach und mündet nach einstündigem Lauf bei Ohrnberg ein.

h. Die Ohrn entspringt 1/4 Stunde östlich von Bubenorbis, O.-A. Hall, erreicht oberhalb Schuppach den diesseitigen Bezirk, berührt die Orte Schuppach, Ohnholz, Bühl, Unter-Steinbach, Harsberg, Bayerbach, Oberohrn, Cappel, Oehringen, Unter-Ohrn und mündet bei Ohrnberg ein. Während des 6 Stunden langen Wegs, den das Flüßchen im Bezirk zurücklegt, treibt es 13 Mühlen und nimmt folgende Seitenzuflüsse und zwar von der rechten Seite auf: den eine Stunde langen Schupbach, den Dürrenklingenbach, den bei Unter-Steinbach einmündenden Steinbach, den 7/4 Stunden langen bei Ober-Ohrn einmündenden Michelbach, den Söllbach, den 21/4 Stunden langen, bei Cappel einmündenden Epbach, welcher den Kesselbach, den Eschelbach und den Weinbach aufnimmt, den Maßholderbach und den Westernbach.

Auf der linken Seite münden in die Ohrn: der Maibach, der Lohklingenbach, der Bayenbach und der Pfedelbach, welcher im Buchhornsee entspringt, den Windischenbach aufnimmt und nach 11/2stündigem Lauf bei Oehringen einfließt. Überdieß gehen kleinere Bäche bei Bühl, Renzen und Harsberg ein. Das Ohrnthal bietet 3 durchaus verschiedene Charakterzüge; anfänglich in Keuperhöhenzüge tief eingeschnitten sind die meist bewaldeten und nur an den Ausläufern angebauten Thalgehänge durch Seitenthälchen und Schluchten vielfältig unterbrochen und an den wohlgerundeten Bergvorsprüngen, wie in der Thalebene selbst lagern sich, hinter Obstwäldchen versteckt, freundliche Häusergruppen und kleinere Ortschaften, welche zur stillen Anmuth des Thals vieles beitragen. Bei Ober-Ohrn tritt das

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 09. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0009.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)