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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

oberste Glied der Keuperformation, erhebt, und ein sehr taugliches Straßenmaterial liefert. Von Versteinerungen kommen in dem Keuper und zwar im feinkörnigen Werkstein vor: Equisetum columnare, Calamites arenaceus, Pterophyllum Jägeri, Täniopteris vittata etc.

3. Von dem älteren aufgeschwemmten Land (Diluvium) erscheint der Diluviallehm in großer Verbreitung und deckt vorzugsweise die Lettenkohlengruppe auf der hohenloher Ebene; er wird an vielen Stellen für Ziegeleien gewonnen.

4. Alluvialgebilde haben sich meist in den Thalebenen und theilweise am Fuß der Keuperterrasse abgelagert; sie bestehen aus Sand, Thon, Geröllen, Geschieben etc. Die Gerölle-, Geschiebe- und Sandablagerungen in den Fluß- und Bachbetten bekunden die Gebirgsformationen, aus denen die Gewässer kommen und gehören im diesseitigen Bezirk dem Muschelkalk und Keuper an.

Die Gebirgsschichten zeigen im Allgemeinen ein Einfallen gegen Nordwesten, in der Nähe des Kochers aber ein bedeutendes Neigen gegen Westen.

Von eigentlichen Mineralien kommen vor, in der Anhydritgruppe: wasserfreier Gyps (Anhydrit), Hornstein (Feuerstein); in der Lettenkohlengruppe: Lettenkohle mit Alaun- und Vitriolschiefer; im Keuper: gemeiner Gyps, Jaspis, Hornstein, Calcedon etc. Bohnerze wurden früher bei Ernsbach abgebaut und verhüttet.

7. Pflanzen- und Thierreich.
A. Pflanzen.

Die Flora bildet den Übergang von derjenigen des Mittellandes zu der des Unterlandes und ist reich an interessanten und nützlichen Pflanzen, die der Keuper- und der Muschelkalkformation angehören; besonders zahlreich sind die Fundorte seltener Pflanzen in dem Ohrnthal, sodann in dem Kupfer- und Sallthal.

a. Bäume. Von Laubhölzern nennen wir: die Stiel- und Steineiche, die Roth- und Hainbuche, die Birke, die Esche, die Ulme, den Bergahorn, den Maßholder, die Erle, die Linde, den Vogelbeerbaum, den Elsebeerbaum, die Zitterpappel, den Holzapfel- und Holzbirnbaum, die Saalweide, die Traubenkirsche (Prunus Padus), verschiedene Weidenarten etc.

Von Nadelhölzern kommen vor: die Edeltanne, die Fichte oder Rothtanne, die Forche und die Lärche.

b. Sträucher. Wir nennen außer den ganz gewöhnlichen folgende: den Schlingstrauch (Viburnum Lantana), den Wasserholder

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0021.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)