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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

in der Periode von 1812–22, 1822–32, 1832–42, 1842–52
im ganzen Land 1:26,25, 1:26,4, 1:23,12, 1:24,68,
im Jagstkreis 1:29,0, 1:28,2, 1:24,8, 1:26,60,
im OA. Oehringen 1:31,8, 1:29,8, 1:24,8, 1:26,76.

Das Verhältniß der Todesfälle zur Bevölkerung war

in der Periode von 1812–22, 1822–32, 1832–42, 1842–52
im ganzen Land 1:31,3, 1:34,2, 1:28,81, 1:31,78,
im Jagstkreis 1:31,96, 1:35,6, 1:30,2. 1:34,10,
im OA. Oehringen 1:33,8, 1:35, 1:28,2, 1:31,02.

Aus der Vergleichung obiger Zahlen ergibt sich, daß wenn auch die Zahl der Todesfälle im Bezirk Oehringen in der Periode 1812–32 etwas geringer ist, als das Landesmittel und – von 1832–52 nur um ein Unbedeutendes höher – dennoch bei der in der ganzen 40jährigen Periode constant relativ geringen Anzahl der Geburten, welche das Landesmittel gar nie erreichte, sondern immer erheblich hinter demselben zurückblieb, und nur in der Periode 1832–42 der mittleren Zahl des Jagstkreises gleichkam; – der Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen und somit der natürliche Zuwachs der Bevölkerung im Bezirk Oehringen verhältnißmäßig einer der geringsten des Landes war. – In der Periode 1812–42 hatten nur die Oberämter Hall, Wangen, Mergentheim, Ravensburg einen noch geringeren Zuwachs. Das Oberamt Oehringen gehörte aber bis zum Jahr 1848 unter diejenigen Bezirke des Landes, welche vielen gebundenen Grundbesitz ohne bedeutenderen Gewerbfleiß und Handel hatten, – Verhältnisse, die der Vermehrung der Bevölkerung ungünstig entgegentreten.

Hiermit steht vielleicht auch die Erscheinung theilweise im Zusammenhang, daß die Zahl der unehelichen Geburten im Oberamtsbezirk die vieler anderen Oberämter übertrifft.

Es kommen nämlich im Bezirk Oehringen auf 1 unehelich geborenes Kind

Geburten überhaupt:
in der Periode 1812–22 6,4,0
in der Periode 1822–32 6,0,0
in der Periode 1832–42 7,,00
in der Periode 1842–52 6,09,

und es ist in dem letzteren Decennium Oehringen unter denjenigen Oberämtern, welche die stärkste Verhältnißzahl der unehelichen Geburten aufweisen, das 5te. In Württemberg überhaupt beträgt nämlich das Verhältniß für die 10 Jahre 1842–52 1:8,35, im Jagstkreis 1:6,71, und die Extreme sind 1:5,10 im Oberamt

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0028.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)