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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Sindringen und Schwöllbronn, zu Viehfutter in Zweiflingen, Oehringen, Eckartsweiler in größtem Verhältnisse gebaut; Reps baut man hauptsächlich in Feßbach, Wohlmuthshausen, Gaisbach etc. etc.; Hopfen in Neuenstein und Oehringen.

Mit Welschkorn hat Oehringen die größte Fläche angebaut.

Die 3 Ernten von 1859, 60 und 61 gaben im Mittel folgende Resultate per Morgen:

Winterfrucht: Weizen 2,8, Roggen 2,33, Dinkel 6,33 Schffl. Sommerfrucht: Weizen 2,8, Gerste 3,8, Haber 6,33 Schffl. Hülsenfrüchte: Erbsen 1,5, Linsen 1,5, Wicken 2,8, Ackerbohnen 3,25, Welschkorn 2,75, Kartoffeln 190 Simri, Kraut 3500 Stück, Kohlreps 2,66 Schffl., Flachs 140 Pfd., Hanf 180 Pfd., gehechelte Waare, Hopfen 5,33 Ctr., Klee 42, Luzerne 42, Runkeln 292, Heu und Öhmd 33,3 Ctr. Mittleres Gewicht des Kernen 33,3 Pfd.

Die Bespannung des Pfluges geschieht mit Pferden, Ochsen oder Kühen. Grundstücke, die an steilen Bergabhängen liegen, werden mit der Haue und dem Spaten bearbeitet. Sämtliche Getreidearten werden gemäht, in dem unteren Bezirk auch mit der Sichel geschnitten.

b. Gartenbau. In Oehringen befindet sich ein Handelsgärtner und überdieß betreiben daselbst einzelne Privaten den Gartenbau theils zu ihrem eigenen Nutzen und Vergnügen, theils zum Verkauf der Produkte; besonders aber zeichnen sich die fürstlichen Hofgärtner in Kupferzell, Oehringen und Friedrichsruhe in der Gemüse- und Blumenkultur, wie überhaupt im Betrieb der größeren Gartenanlagen aus. Die Gemüse- und Blumengärten nehmen samt den Gartenanlagen und Ländern im ganzen Bezirke die Fläche von 37051/8 Morgen ein, wovon 7 Morgen dem Staate, 1053/8 Morgen den Grundherrschaften, 527/8 Morgen den Gemeinden und 4 Morgen Stiftungen angehören.

c. Wiesenbau. Nach den Ergebnissen der Landesvermessung besitzt der Oberamtsbezirk 19.9824/8 Morgen zweimähdige, 4364 Morgen einmähdige, zusammen 24.3464/8 Morgen Wiesen, wovon dem Staate 1132/8 Morgen, den Grundherrschaften 4236/8 Morgen, den Gemeinden 519 Morgen, und den Stiftungen 931/8 Morgen gehören. Die besten und ergiebigsten Wiesen liegen in den Thalebenen des Kochers, der Ohrn und der Brettach; sie sind zwei- zum Theil dreimähdig, können jedoch wenig bewässert werden, wie überhaupt die Bewässerung im Bezirk unbedeutend und nur im Ohrnthal von einigem Belang ist. An den Abhängen und auf den Höhen des Gebirgs

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0054.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)