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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

1809 kam die württemb. Armee auf dem Marsch nach Östreich und auf dem Rückweg durch den Bezirk.

1812 zog die württemb. Armee wiederum durch, wobei sie von dem König Friedrich auf dem Felde bei Zuckmantel gemustert wurde.

Bei ihrer Rückkehr 1813 wurden die Reste dieser Armee in 3–4 umliegenden Dörfern einquartiert; ein Lazareth für Typhus-Kranke wurde in der Kirchhofskirche errichtet.

1813 kam die nach Sachsen ziehende württembergische Armee durch, und 1814 ritten die ersten Kosacken in der Friedrichsruher Straße herein, darauf folgte das russische Armeecorps des Prinzen Eugen von Württemberg und des Großfürsten Nicolaus, eine österreichische Armee von 40.000 Mann mit Kaiser Franz und 60.000 Bayern unter Wrede kamen durch den Oberamtsbezirk. Zum Wiener Kongreß reisten die Notabilitäten: Talleyrand, Chateaubriand, Cathcart, 1818 Kaiser Alexander, der den Fürsten von H. Oehringen besuchte, durch die Stadt.

1848 war ein Observations-Corps württemb. Truppen in Oehringen einquartiert.

4. Alterthümer.
A. Römische.

Die Reste aus der römischen Periode des 2ten und 3ten Jahrhunderts sind sehr bedeutend, und schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden auf den Äckern östlich von Oehringen römische Münzen gefunden, die der Rector Gymnasii, Joh. Lauterbach, in lateinischen Distichen an die Grafen L. Casimir und Eberhard feierte

quae latuere duces per secula plurima terris
quos bello celebres, maxima Roma tulit
........... in lucem redeunt.

Aber erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden systematische Nachgrabungen nach römischen Überresten angestellt und die Resultate derselben in zwei Folianten von dem fürstlichen Archivar C. E. Hanselmann „Beweis wie weit der Römer Macht in die hohenlohischen Lande eingedrungen“, dargestellt aus den … Monumenten, Hall 1768, und „Fortsetzung des Beweises“ Hall 1773, dem Publikum mitgetheilt. Im Frühjahr 1741 wurde auf einem Acker, ungefähr 600 Schritt vor dem oberen Thor in Oehringen, am sogenannten Orendelstein, ein Fragment eines Monuments aufgefunden, nebst einem steinernen Frauenkopf und der Inschrift an dem Steine:

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0089.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)