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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

den Anfang wieder zu machen“, sagt der Verfasser der hohenlohischen Chronik, Balthasar Fleiner, Registrator, Stiftsgegenschreiber und Schultheiß, später hohenlohischer Amtmann zu Oehringen. Bis zum zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts waren auch wieder mehrere Becher vorhanden, von denen aber Niemand weiß, wo sie hingekommen sind.

2) Das 1803 erbaute Schulhaus in der Poststraße, ein ansehnliches dreistockiges Gebäude, das fünf Lehrzimmer und die Wohnungen für den Knabenschulmeister, den Mädchenschulmeister und für zwei Lehrgehilfen enthält; ein weiterer Knabenschulmeister wohnt in einem Privatgebäude gegen Hausmiethe-Entschädigung. Die Baulast hat zu 3/4 der Staat, zu 1/4 die Stadt.

3) Der 1852 von dem Staat um 4500 fl. erkaufte Fruchtkasten, welcher in den unteren Räumen die Verkaufshalle, in den oberen die Fruchtböden enthält.

Überdieß sind noch vorhanden: 2 Armenhäuser, ein 1842 erkauftes und zu seinem gegenwärtigen Zweck eingerichtetes Gemeindebackhaus, ein Schafhaus mit Schafscheuer und Wohnung, die Stadteiche, ein Leiterhaus, einige Stadtthorhäuser, 3 Keltern, Schlachthaus etc. etc.

b) Dem Staat gehörige:

1) Das Oberamtsgerichtsgebäude, ehemals hohenl. Kommandantur und Landvogtei mit einem Wachlokal im unteren Stockwerk und einem angenehmen Garten im Rücken des Gebäudes; es ist ansehnlich im Mansardenstyl erbaut und hat in der Karlsvorstadt eine freie sommerliche Lage.

2) Das Oberamteigebäude auf dem Hafenmarkt, ursprünglich das gräfliche Schloß. Im Jahr 1455 wurde in einem Vergleich der Gebrüder, Kraft und Albrecht v. Hohenlohe, festgesetzt, daß alle Briefe, Handveste etc. in dem „Schloß zu Oehringen in dem Gewölbe“ liegen sollen. Das Schloß selbst solle getheilt werden und zwar solle Graf Kraft das neue Zwerchhaus zwischen der Stein-Kemnaten und dem alten Haus, die Hofstatt dazwischen, das Althaus bis zum Thürmlein, von da bis zum Brunnen samt der Kelter, Graf Albrecht die neue Stein-Kemnaten haben, die Kapelle aber in der neuen Kemnaten solle gemein sein. Im Jahr 1589 kam das Steinhaus mit dem Burgfrieden und dem Hage in einem Vergleich zwischen Graf Philipp v. Neuenstein und Graf Georg Friedrich v. Waldenburg an diesen und verblieb der Waldenburger Linie, bis es 1782 durch Verkauf mit den Rechten in der Stadt an

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0116.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)