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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Grundsteuerkapital von 21.484 fl. 26 kr. vertreten ist, beträgt das örtliche Grundkataster 65.695 fl.

Der Gemeindehaushalt ist geordnet (s. auch Tab. III), übrigens ist bei der Vermögenslosigkeit der Gemeinde eine jährliche Gemeindeschadensumlage von 8–9000 fl. nöthig, indem die Gemeinde gegenwärtig noch eine großentheils von den Kriegsjahren herrührende Schuldenlast von 50.000 fl. hat.

Ein beträchtlicher Muschelkalksteinbruch bei Unterohrn ist im Eigenthum der Stadt.

Das Wappen der Stadt rührt von dem Stifte her, dessen Wappen seinen Schutzpatron, den heil. Petrus mit dem Heiligenschein, in der rechten Hand einen Schlüssel, in der linken ein Buch haltend. Auf beiden Seiten der Figur sind die Buchstaben PE – TR angebracht. Auf den älteren Siegeln kommt der Apostel jedoch nur in halber Figur vor. Das Stadtwappen ist dasselbe, nur mit dem Unterschiede, daß statt der Buchstaben PE – TR auf jeder Seite des Apostels ein Ohr zu sehen ist (eine Anspielung auf den Namen der Stadt). Das älteste runde Siegel enthält nur die halbe Figur des h. Petrus, mit einem gewaltigen, bis an den äußern Siegelrand reichenden Schlüssel und der Umschrift: S. CIVIVM. IN. ORENGOV. Das gewöhnliche Wappen der Stadt ist ein von Roth und Silber quer getheilter Schild, auf welchem ein Schlüssel von gleichen Farben mit verwechselten Tinkturen liegt.

Über die römische Grenzniederlassung, welche nördlich der Stadt auf der obern und untern Bürg lag, s. den allgem. Theil.

Geschichte von Stadt und Stift.

Das Stift Oehringen.

In der Urkunde vom Jahre 1037, worin Gebhard III., Bischof von Regensburg (1036–60) die Verwandlung der „ecclesia parochiana“ in Oehringen in eine „ecclesia collegiata“ beurkundet, werden folgende Güter erwähnt, welche theilweise schon früher zur Kirche gehört hatten, theilweise von den drei Grafen: Hermann, Eberhard, Siegfried, gestiftet worden waren, theilweise von ihm selbst und seiner Mutter Adelheid an die „congregatio Canonicorum“, die er gründete, geschenkt wurden:

Vier Dörfer Orenburc (Ohrnberg) Phalbach (Pfahlbach) Eichehe (Eichach) Ernsbach (Ernsbach) mit allem Zubehör an Leibeigenen,

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0141.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)