Seite:OAOehringen0173.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Burgermeistern, Stadträthen und Gerichten, Stadtamtsgerichts- und Gegenschreibern, auch allen unserer Grafschaft Unterthanen Einwohnern, Inngesessenen und Schutzverwandten Unsere Gnade und alles Gute etc.“

Termin der Einführung war der erste Juli 1738. Es hat 6 Theile:

1) von Ehesachen, 2) von Vormundschaften, 3) von den Obligationen, 4) vom letzten Willen, 5) von Erbschaften, 6) von allerhand Prozessen.

Münzwesen.

In der Urkunde von 1253 steht folgendes: „Der Voit soll auch haben – die Munze und sol setzen zwelf Munzere, die heizent Husgenozzen. Die zwelf hant dazselbe reht und dieselbe maht, zu sagenne an dem Gericht alsam die zwelf Gesworne von der Stat.“ Somit war also im 13. Jahrhundert schon eine Münze und eine Genossenschaft von Münzern in Oehringen, wie dieß auch an andern Orten der Fall war. An sich wäre es also nicht unmöglich, daß, wenn es im Stiftungsbriefe von 1037 heißt, der Schirmvogt des Stiftes soll zum Lohne bekommen „dimidiam villam Halle cum omnibus appenditiis suis et in villa Oringowe decem talenta illius monetae“ sich diese Münze nicht auf Hall, sondern auf Oehringen bezöge, wiewohl Grammatik und Geschichte mehr für Hall zu zeugen scheinen. Oehringische Münzen sind aber weder aus der einen, noch der anderen Zeit vorhanden, daß aber Heller 1253 in Oehringen geprägt wurden, lehren die Worte der Urkunde „unsere Heller.“ Am Ende des 14. Jahrhunderts waren verschiedene Münzmeister zu Oehringen angestellt, Georg von Urheim 1391, Hans Flach, Breuning 1407.

Als Graf Albrecht I. 1408 den Eberhard Gnype auf 2 Jahre zu seinem Münzmeister in Oehringen bestellte, gelobte dieser, solche Münze zu schlagen, wie der römische König zu Heidelberg etc. 36 Pfennig auf 1 Loth, Oringewer … Gewicht. Es scheint, daß das 15. Jahrhundert hindurch immer in Oehringen Münze geschlagen wurde; das Münzrecht wird in den kaiserlichen Belehnungen ausdrücklich genannt und in der Erbtheilung von 1476 zwischen Graf Gotfried und Kraft wird des Münzrechts und seiner Ausübung als etwas gemeinsamem gedacht. Die Münze stand in der Schafgasse und zwar ist wohl das Haus No. 56 auf dem Platze, wo einst die Münze stand, erbaut.

Es sind übrigens keine Münzen, die in Oehringen geprägt sein

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0173.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)