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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

denn der Limes, dessen Spuren hier beinahe ganz vergangen sind, muß wohl 1/4 Stunde westlich an Cappel vorbeigeführt haben. Auch ist eine eigenthümliche oblonge, mit Wall und Graben umgebene Verschanzung auf dem Hornberg, „Burgstall“ genannt, die wir als eine Vorschanze des Grenzwalls zu betrachten haben; sie ist 90 Schritte lang und 40 breit (der Schritt = 21/2′), die Ecken sind abgerundet, der Graben 5–8′ tief und an der Sohle 2–3′, oben aber 18–20′ breit. Der Wall erhebt sich nur 2–3′ über die innere Fläche der Schanze und verflacht sich allmählig gegen dieselbe. An der nördlichen Seite der Schanze fehlt Wall und Graben, weil sie sich hier an den steilen, 50′ hohen Abhang gegen die Ohrn anlehnt und somit auf dieser Seite natürlich fest war. Vor 90 Jahren soll der Graben 5′ breit und 5′ tief, und der Wall 16′ hoch und 6′ breit gewesen sein.

Der Name Cappel übrigens deutet sicherlich auf eine Kapelle, von der man auch ein Fundament gefunden haben will, sowie auch Cappel bis 1566 seine eigenen Heiligengefälle hatte.

Es gab eine Familie, die sich von Kappel nannte, von der mehrere Mitglieder Canonici in Oehringen waren.

In Hornberg waren begütert die Hornecke von Hornberg.

Werner von Hornberg 1339, derselbe 1352, 1366; Goetz Thenner, ein Edelknecht, gesessen zu Oringow – den Hof zu Cappelen gelegen, der da geheißen ist auf dem Hornberg.

Zürch von Hornberg verkaufte 1418 an Hans Tilger und seine Erben, einen Hof in Cappel.

Unter denen, welche an das Stift in Oehringen Güter verkauften, wird genannt Zürch von Hornberg 1420, und 1426 verkaufte Zürch von Hornberg an Hohenlohe seinen Hof auf dem Hornberg bei Cappel.

Das Wappen dieser ritterlichen Familie war ein Horn über einem Berg im Schilde; sie stammen von Hornberg am Neckar und der Name des Cappler Hornberges rührt wohl von den Besitzern her, die auch bei Neufels betheiligt waren.


Eckartsweiler,


Gemeinde III. Klasse, 432 Einw.; wor. 3 Kath.: a. Eckartsweiler, Weiler, 122 Einw.; b. Platzhof, Hof, 10 Einw.; c. Stegmühle, Haus, 8 Einw.; d. Unter-Söllbach, Weiler, 122 Einw.; e. Weinsbach, Weiler, 170 Einw. – Filial von Oehringen; die Kath. sind nach Pfedelbach eingepfarrt.

Eckartsweiler hat eine freundliche Lage am Einfluß des Weinsbachs in den Epbach und ist in die nicht tief eingeschnittenen,

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0198.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)