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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

1486 Contz Strecker und Adam Gundel, Heiligenpfleger zu Ryblingen … der Kapellen zu Ryblingen 2 Güter zu Holzhausen.

1483 verkauft der Abt Andreas von Komburg nebst Konvent an die Grafen Albrecht und Kraft von Hohenlohe ihre Gerechtigkeit und Dorf und Markt Cüntzelsau, Gaisbach, Etzlinsweiler, Kemmaten, Nagelsberg, Haag, Ober-Kuhbach, Morspach, Schupperg etc. mit allen Renten, Gülten, Keltern, Zehnten etc. um 6000 Rh. Gulden mit Wiederlosung, dessen sie sich aber noch in diesem Jahre verziehen, mit Bewilligung des Bischofs von Würzburg und des Pabstes. Die Sache wurde nach mehr als 100 Jahren im Prozeßwege wieder vorgenommen und gegen weitere 6000 fl. und 6 Wägen Wein (1666) im Vergleichswege das Ganze an Hohenlohe bestätigt.

1454 kaufte die Heiligenpflege zu Rüblingen einige Gülten zu Junggoltshausen vom Kloster Gnadenthal um 24 Goldgulden. Graf Albrecht von Hohenlohe wechselte diese Güter 1486 mit Erlaubniß des Pfarrers von Eschenthal gegen andere aus.

Ein abgegangener Ort ist Hefenhofen mit noch bestehender Markung. Hevenhofen genannt in der Bestätigungsurkunde Bischof Sigfrieds von Würzburg (1149) der Schenkung Mechthilds für Komburg.


Forchtenberg,


Gemeinde II. Klasse, Stadt mit Marktrecht, 1088 Einw., wor. 6 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Westernhausen (Oberamts Künzelsau) eingepfarrt.

Forchtenberg liegt 27° 13′ 36,78″ östlicher Länge und 49° 17′ 20,48″ nördlicher Breite (Kirchthurm), 3 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt.

An der Einmündung der Kupfer in den Kocher ist das enge und unregelmäßig angelegte, sehr unebene Städtchen an dem gegen beide Flüsse hinziehenden Ausläufer eines schmalen Bergrückens hingebaut und war durch diese Flüsse auf der nördlichen und westlichen Seite natürlich unzugänglich. Überdieß war das Städtchen mit Mauern und Gräben umgeben, die zum großen Theil noch vorhanden, während die Thürme mit Ausnahme des neuen Thorthurms und des Diebsthurms an der Stadtmauer abgegangen sind. Auf dem Bergrücken hinter (südöstlich) der Stadt stand das jetzt in Ruine liegende Schloß, an welches sich die Stadtmauern anschlossen, so daß dasselbe zur Befestigung der Stadt gehörte und den Zugang von dieser Seite erschwerte. Im allgemeinen trägt Forchtenberg den Charakter eines sehr alten, im Mittelalter wohlbefestigten Städtchens, das innerhalb der Befestigungsmauern meist winkelig zusammendrängt ist,

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0212.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)