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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Oehringen–Künzelsauer Landstraße eine freie hohe Lage hat; die Entfernung bis zur südwestlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 43/4 Stunden und die nach Künzelsau 3/4 Stunden.

Die zum Theil sehr ansehnliche Bauernwohnungen gehören sieben Besitzern, von denen jeder 70–80 Morgen Güter besitzt; überdieß sind noch dreizehn kleinere, 18–20 Morgen große Bauernhöfe vorhanden.

Über das Vermögen der Gemeinde und Stiftungspflege stehe Tabelle III.

Gaisbach gehörte dem Grafen von Komburg.

Unter den Gütern, die der Mitstifter von Komburg, der reiche Bürger Wignand von Mainz für das Kloster kaufte, sind genannt 8 mansus in Geizzelbach 1079.

Um das Jahr 1088 erhielt das Kloster Komburg von Machthild, liberae conditionis matrona, ihre Güter und Rechte in Gaisbach (Geizebach), Etzlinsweiler (Adolotesweiler), Kemmeten (Kemnaten), Besitzungen, die 1483 vom Kloster an Hohenlohe verkauft wurden und womit Graf Ludwig Kasimir vom Bischof von Würzburg belehnt wurde 1559. Einen Hof in Gaisbach hatte 1369 Konrad Schrot von Neuenstein, der ihn vom Kloster Komburg eintauschte und der mit den übrigen Neufels’schen Gütern an Hohenlohe kam.

b. Etzlinsweiler, liegt eine Stunde östlich von Gaisbach in einer flachen, wiesenreichen Mulde, welche den Anfang der in das Kocherthal eingehenden Etzlinsweiler Klinge bildet.

Der Ort besteht aus drei Bauernhöfen von je 80–90 Morgen, zu denen 267 Morgen Waldungen gehören.

Etzlinsweiler ist wohl ohne Zweifel das alte Alosweyler, Adolotesweyler, Adlatzweyler (s. oben). Conradus dictus Stokkelin et uxor Petrissa schenken dem Kloster Komburg decimam in Adloteswilare.

Die Besitzungen an Grund und Boden gehörten den Herrn von Stetten. Gabriel von Stetten verkauft an Graf Albrecht von Hohenlohe um 20 fl. 12 Tagwerk Wiesen und 3 Stücke Wald in den Hof zu Adolzweiler gehörig, bei Haag gelegen, gegen Kupferzell, als Komburgisch Lehen. Den Zehnten zu Adelharzweiler hatte Simon von Stetten gekauft 1387.

In einem zweiten Verkauf an Hohenlohe werden 1548 genannt als zu Adlatzweiler gehörig: der Wald Kreuzbusch, Salzbusch, Eselsbusch, die 1644 als zu Haag gehörig genannt werden, so daß wohl anzunehmen ist, Adolzweiler sei das jetzige Etzlinsweiler.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0221.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)