Seite:OAOehringen0266.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Mangoldsall zu den wohlhabenderen Orten des Bezirks gerechnet werden darf.

Ein entsprechender Viehstand wird durch die vorhandenen ergiebigen Wiesen und durch kräftigen Futterkräuterbau ermöglicht. Mit Vieh, namentlich auch mit gemästetem wird Handel getrieben. Pferde sind gegenwärtig 66 im Ort.

Die Zucht der Schafe und Schweine wird in mäßiger Ausdehnung betrieben.

Hieher gehören die jetzt verschwundenen Ortsnamen: Frowichsall, (Froyngsall, Früesal) und Kapfenhard (Zeitschr. des histor. Vereins 1857b, 266, Steinhofer Württemb. Chronik 2, 676).

b. Füßbach, 1/4 Stunde nördlich von Mangoldsall gelegen wohin auch die Kinder in die Schule gehen, hat die gleichen natürlichen, ökonomischen und landwirthschaftlichen Verhältnisse wie Mangoldsall; es befinden sich daselbst etwa 8 vermögliche Bauern, die je 80–100 Morgen Grundeigenthum besitzen. Füßbach gehörte zur Herrschaft Neufels und die Herren von Neuenstein hatten einen Theil des Zehnten daselbst. Katharina von Neuenstein stiftete im Jahr 1388 zu ihrer und ihrer Schwester Seelenheil Güter in Füßbach an das Kloster Gnadenthal.

c. Langensall, hat eine starke Viertelstunde unterhalb (nordwestlich) Mangoldsall eine freundliche Lage an der Sall, über die hier ein hölzerner Steeg führt. Die Kinder besuchen die Schule in dem 1/8 Stunde entfernten Kirchensall, im Übrigen sind die Verhältnisse denen in Füßbach und Mangoldsall ähnlich. Im Ort befinden sich etwa 10 Bauern mit je 80 Morgen Güter, die übrigen besitzen 20–25 Morgen und nur einige Handwerker haben unbedeutenden Grundbesitz.

Im Jahr 1860 wurden beim Graben eines Kellers 40 zum Theil auffallend kleine Hufeisen gefunden.

d. Thiergarten, hat eine freie Lage 1/2 Stunde westlich vom Mutterort; es war früher ein Hohenlohe-Neuenstein’sches Jagdhaus und noch sind die dazu gehörigen Güter mit einer Hecke umfriedigt. Die Güter gehören jetzt 2 Bauern, von denen jeder etwa 60 Morgen besitzt. Die Kinder besuchen die Schule in Kirchensall.

Sämtliche Orte gehörten in das Hohenlohe Neuenstein’sche, später Oehringen’sche Amt Neuenstein. Grundherrliche Abgaben hatte Oehringen, Gülten auch Hohenlohe-Waldenburg zu beziehen.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0266.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)