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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Theiles der Waldenburger Berge, dem Schloßberg, der ganz bewaldet ist, lag auf dem, gegen das Thal und Michelbach gerichteten Abhang, die Burg Gabelstein, deren ehemaligen Umfang ein kleiner Graben und ein wenig Gestein im Walde kaum erkennen läßt. Woher der Name der Familie und Burg, der an jenen in der Urkunde von 1253 genannten Ritter „Herr Gabele“ erinnert, stamme, ist nicht bekannt.

Das Wappen des Geschlechts waren drei rothe Wurfbeile im weißen Felde; dasselbe führten und führen die Herren von Bartenau und von Stetten, welche hienach eines Ursprungs mit denen von Gabelstein sind.

Zürich von Gabelstein, auch genannt von Stetten, ist der erste der urkundlich von der Familie der Gabelstein vorkommt 1290 (neben ihm Gernot v. Gabelstein bis 1322), dessen Söhne Zürch, Hermann, Götz von Gabelstein und ein Oehringer Chorherr dieses Namens bis 1344.

Zürich von Gabelstein, ein Ritter und Mya seine eheliche Hausfrau sahen sich „durch not unsere Schuld“ genöthigt am St. Antonien-Tage 1327 an den Grafen Craft II. von Hohenlohe zu verkaufen um 100 Pfund Heller als ein Regensburgisches Lehen „unseren vorderen Teil an unsr Burg zu Gabelstein, Alln unsr Walt und Alle unsere lute.“ 1329 verkauften beide Eheleute an das Stift Oehringen einen Hof zu Höfen und in demselben Jahre die Brüder Zürch, Hermann und Götz an das Kloster Gnadenthal die Gülten an der Rohrmühle, und später drei Güter in Michelbach.

Im Jahr 1333 verkaufte Ritter Zürich von Gabelstein seinem lieben Bruder Goetz von Enslingen, seinen Theil an der hinteren Burg Gabelstein, die Hälfte des dazu gehörigen Waldes und alle seine jenseits der Ettebach gesessenen Leute um 100 Pfund Heller auf 7jährige Wiederlösung. Ein anderer Zürch von Gabelstein, Edelknecht, verkauft 1342 ein Lehengut zu Michelbach an Konrad von Hoven, Bürger zu Oehringen und 1344 an das Stift Oehringen einige eigene Leute zu Luphriczberg. Hermann von Gabelstein und Zürch, seines verstorbenen Bruders Goetz Sohn, verkaufen an Gernot v. Gabelstein 1346 1 Pfund Heller Geld zu Michelbach. Am Montag nach St. Walpurgis 1350 übergeben die Edelknechte Heinrich Berler von Zimmern und Gernot von Gabelstein, dem Grafen Kraft III. von Hohenlohe ihre Theile an der hinteren Burg zu Gabelstein mit Burgstall, Gebäuden, Mauern, Graben, Brücken, Wegen und Stegen und allen anderen Rechten und Gewohnheiten

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0270.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)