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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

hat größtentheils die fürstliche Herrschaft Hohenlohe-Oehringen, die es an Ortsbürger um eine geringe Summe verpachtet.

Von den Gewerben ist nur eine Mühle mit drei Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Reibmühle zu nennen. Die zwei Märkte zu denen der Ort berechtigt ist, werden nicht mehr abgehalten.

Die Gemeinde besitzt nur 15 Morgen Waldungen, dagegen sind ziemlich viel Privatwaldungen vorhanden. Die Gemeindeschadensumlage beträgt 250 fl.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tab. III.

Etwa 1/4 Stunde nordwestlich vom Ort stand auf der Anhöhe eine Burg, von der noch einzelne Grundmauern und der Burggraben vorhanden sind; übrigens liegt dieselbe schon auf Kochersteinsfelder Markung.

Auf der unterhalb des Dorfs gelegenen Flur „Burgau“ findet man noch Spuren von Verschanzungen, die ohne Zweifel römischen Ursprungs sind.

Ritterschaftlicher Gutsbesitzer ist der Freiherr von Berlichingen-Jagsthausen.

Schon 788 kommt die „Magelingunin marca“ im Brettachgau vor im Kloster Lorscher Codex (Nr. 13). Es kam in früher Zeit theilweise an die Herren von Berlichingen.

Konrad von Berlichingen übergab 1480 neben anderen Besitzungen Erlenbach und Möglingen und was in diese Dörfer mit Gut und Leuten gehört, und sein Eigenthum ist auf zehn Jahre in den Schutz des Markgrafen Albrecht von Brandenburg und seiner Erben.

Bernhard von Berlichingen verkauft 1499 neben anderen Baum-Erlenbach, Möglingen, das Fischwasser zu Sindringen an seinen Vetter Kilian.

Im Jahr 1563 (30. Julii) bekam Herzog Christoph von Wirtemberg von den Grafen L. Kasimir und Eberhard von Hohenloh, neben Steinheim an der Murr etc. alle dem Kloster Gnadenthal gehörigen Renten, Zinse, Gülten und Gefälle zu Möglingen, Lampoltshausen und Kochersteinsfeld, wogegen er diesen Grafen eine Schuld von 400 fl. nachließ und des Klosters Murhard und Lichtenstern Kollaturen, die Pfarren von Orendelsall und Unterheimbach, und die Zehenten zu Orendelsall, Wolmuthausen, Zweiflingen und Orbachshof nebst anderen Gütern und Gefällen überließ. Sattler, Geschichte etc. Thl. IV. S. 99.

In kirchlicher Beziehung gehörte es immer zu Baum-Erlenbach.

Rückertshof. Auf Möglinger Markung liegt die ehemalige Markung von Rückertshausen oder Rückertshof. Rückertshausen war der

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0274.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)