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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Neuenstein.“[1] Genannt wird es zuerst 1252, in welchem Jahre Gotfried von Hohenlohe, durch den wohl schon der Grund zur Hohenloh. Herrschaft in diesen Gegenden gelegt wurde, bezeugt, daß Agnes von Tierberc ihr Eigenthum nämlich 2/3 der „curiae Stretelnhof, prope Nuenstein“ dem Kloster Gnadenthal geschenkt und ihr Bruder Arnold ihn als Lehensherr gebeten habe, sein 1/3 demselben Kloster übergeben zu dürfen, wozu er seine Erlaubniß gegeben habe. Welcher Hof damit gemeint sei, ist nicht zu ermitteln.

Neuenstein hatte seine eigene rittermäßige Familie, die Herren von Neuenstein, die vermuthlich ursprünglich Burgmannen daselbst waren, die aber später wenigstens, seit die Belehnung an Hohenlohe sich urkundlich erhalten hat, mit Neuenstein nicht mehr zusammenhängen, sondern zum Theil in Hall ansässig waren, wo mehrere Glieder dieser Familie in der Kirche des von ihnen begabten Johanniter-Spitals begraben liegen; sie zogen übrigens 1261 und 1340 aus der Stadt Hall und ein Zweig von ihnen ließ sich in Neufels nieder. Ihr Wappen war ein rother Steinpickel (Spitzhammer) im silbernen Feld. Zuerst werden von dieser Familie genannt Heinrich von Neuenstein, 1230 Juni 9., Zeuge Konrads von Weinsberg für Kloster Schönthal, Ulrich von Neuenstein 1243 Zeuge Krafts von Boxberg für dasselbe Kloster und 1253, 3. März, einer von den 11 Rittern, welche den Vergleich Gotfrieds von Hohenlohe und der Gebrüder von Weinsberg wegen der Vogtei und Schultheißen-Rechte in Oehringen bestätigten; in derselben Urkunde ist auch die Rede von Walkun von Neuenstein, sowie auch ein Heinrich von Neuenstein vorkommt 1230.

Der bekannte Stammvater ist Albrecht, genannt 1243 mit seinen Söhnen Herold und Albrecht (1263), sodann Raban, advocatus senior de Waldenburg 1289 und seine Söhne: Raban, Herold, Conrad, Schrot 1305. Die Namen Raban, Konrad oder Kunz, Schrot, Götz, auch Fritz, Albrecht Hermann kehren bei dieser Familie wieder, welche im Anfang des 16. Jahrhunderts erlosch. Verschiedene Glieder derselben waren Canonici in Oehringen,


  1. Am 19. August 1391 vereinigten sich Kraft, Gotfrit und Ulrich von Hohenloch mit Anna von Hohenloch weiland von Brauneck, hinsichtlich des Schlosses Neuenstein, welches sie dem Bischof von Würzburg eingeantwortet haben, so daß es wegen des mütterlichen Erbtheils der genannten Anna bei dem Ausspruch des Engelhart von Winsperg verbleiben solle. Reg. Boic. 10, 294.
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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0286.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)