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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Hermersberger Walde), Kemmenaden (Kemmeten), Weck (Weckhof), Füßbach nebst Fischweide in der Kupfer.

Weitere Antheile erwarb Mainz 1370 von Hermann von Neuenstein um 700 Pfd. Heller (Reg. Boic. 9, 234) und 1378 (Würdtwein Nov. subs. 9, 243).

Götz von Neuenstein bittet 1372 den Erzbischof Johannes von Mainz, seinem Sohn Kunz die Hälfte seines Antheils geben zu dürfen und dieser letztere verschreibt sich gegen Mainz (Reg. Boic. 9, 286).

Dort wohnten außerdem Conz von Sausan (Seinsheim) genannt von Nuenfels 1359 und seine Frau Barbä von Adelsheim, Götz der alte von Neuenstein 1364, Rab von Neuenstein 1405, Dietzel von Urhausen, Vogt zu Neuenfels 1405.

Im Schleglerkriege 1395 rückte Graf Eberhard von Württemberg vor Neufels.

Nach dem Zuge „als unser Herr von Wirtemberg und die Städte in der Schlegler Krieg für Neuenfels gen Künzelsau gezogen waren“ klagten Hans von Neuenstein und seine Helfer, von den Städten Ulm, Nördlingen, Gmünd, ungeachtet er mit dem Kriege nichts zu schaffen gehabt, schwer beschädigt worden zu sein und das Gleiche klagten die Städter gegen den von Neuenstein etc., hierüber erkannten 1399 Schenk Friedrich von Limpurg und Konrad von Rinderbach, Bürger in Hall, als Austräge dahin, daß Schaden gegen Schaden ab sein solle.

1441 lauerten die Ganerben von Neuenfels im Walde Zuckmantel an der Straße von Neuenstadt nach Oehringen auf Kaufleute, die von der Frankfurter Messe heimkehrten. Unter anderen Gegenständen, die sie raubten und nach Neufels führten, war ein für die Michaeliskirche in Hall bestimmter kostbarer Kirchenornat. Schon in der darauf folgenden Nacht aber rückten die Haller vor Neufels, gelangten unbemerkt in den Graben zwischen Burg und Städtchen und als am anderen Morgen die Viehmägde geöffnet hatten, drangen sie in die Burg, plünderten, zerstörten und verbrannten Burg und Stadt und führten die Beute und 16 Gefangene (der größere Theil der Raubgesellen war entkommen) nach Hall.

Einige Zeit nachher fingen die Ganerben an, die Burg wieder aufzubauen; die Städter erhoben darüber Klage beim Kaiser, der die Grafen Kraft und Albrecht von Hohenlohe beauftragte, das Wiederaufgebaute zu zerstören und in Zukunft den Aufbau zu verhindern.

Dadurch geriethen sie mit den Besitzern der Burg und deren

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0295.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)