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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

d. Kesselhof hat 1/2 Stunde nordöstlich von Ober-Eppach auf einem Flachrücken zwischen der Sall und dem Hirschbach eine schöne freie Lage. Der Ort bildet gleichsam einen Theil von dem Weiler Tannen mit dem er zusammenhängt; er besteht aus drei Bauernhöfen, zu denen je 60–80 Morgen Güter gehören; außer ihnen ist noch ein Söldner ansäßig.

Im Oehringer Obleibuch kommt ein Mergart de Kesselsal vor.

e. Tannen, daselbst sind ansäßig zwei Bauern mit je ungefähr 80 Morgen Grundbesitz, vier mit 25 Morgen, die übrigen haben kleineren Besitz.

Tannen wurde 1347 von Friedrich, Stadtschreiber von Rotenburg und dessen Frau Anna von Neuenstein an Gnadenthal verkauft. Es gab Herren von Tannen. Friedrich von Tanne kommt 1287 als Zeuge vor, Götz 1366; Peter von Tanne hatte 1443 einen Hof zu Weißbach. Michael von Tannen verkauft 1458 Ulersberg an Kraft von Hohenlohe.

f. Unter-Eppach liegt 1/4 Stunde südwestlich von Ober-Eppach am Epbach, der hier eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang treibt. Der ansehnliche Weiler besteht aus sechs größeren Bauernhöfen, unter denen einer mit 70 Morgen Grundbesitz, die fünf anderen mit 40–50 Morgen; die übrigen sind Söldner. Unfern (südwestlich) vom Ort befindet sich eine schwach eisenhaltige Mineralquelle, die indessen nicht mehr benützt wird (s. Joh. Valerit Bauers Bericht von den zu Unter-Eppach entdeckten Heil- und Gesundbrunnen. Oehringen 1725. Anhang hiezu. Ebendas. 1726. 8.).

g. Waldsall, 3/4 Stunden nordöstlich von Ober-Eppach angenehm gelegen, gehört zwei Bauern, von denen jeder etwa 100 Morgen Grundbesitz hat.

Walther von Tullau hatte im Jahr 1402 Güter hier, die er an Gnadenthal verkaufte.

Dazu gehört Hohebuch, Eigenthum der Familie Mörike, welcher auch der Hof Hohebuch gehört (s. bei Waldenburg). Die hier bestehende großartige Brauerei, welche einen bedeutenden Absatz in die Oberamtsbezirke Weinsberg und Heilbronn hat, wurde in den 1840ger Jahren erbaut.

Etwa 1/4 Stunde südlich führt die Eisenbahn vorüber. Im Jahr 1850 wurde hier eine Post errichtet, die wieder eingegangen ist.

h. Wüchern, liegt 1/2 Stunde nördlich von Ober-Eppach oben an dem leicht geneigten Abhange gegen das Hirschbachthälchen. Im Ort sind vier wohlhabende Bauern, die je einen Grundbesitz von

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0299.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)