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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Gemahlin, schenkt „omnia et singula bona nostra in villula dicta Obernselbach ac in ejusdem villulae … marchia“, nämlich den Hof, genannt Schrotshof und einige Zinslehen vor vier Pfund Heller jährlich, 1/4 Wald mit allen Leibeigenen, die ihm in diesem Orte angehörten, dem St. Petersstift in Oehringen zum Heil seiner und seiner Voreltern Seele und zur Sühne für alle seine Vergehen gegen das Stift und Andere, in Gegenwart des edlen Herrn Kraft von Hohenlohe und unter Zustimmung seiner Brüder Raban und Conrad von Neuenstein.

1323 bekennt derselbe Schrot, daß die Güter und Leute zu Obern-Selbach, welche Dechant und Kapitel des St. Peters Gotteshauses in Orengev ihm und seiner seligen Hausfrau Irmendrut zu einem Zinslehen gegen ein Pfund Wachs wieder verliehen, nach seinem Tode an das Stift fallen sollen.

1330 bestätigte Fridericus de Scrotsberg, Probst von Oehringen, Neffe des Schrot von Neuenstein, diese Schenkung seines Oheims.


Ober-Steinbach,


Gemeinde III. Klasse, 546 Einw., wor. 1 Kath.; a. Ober-Steinbach, Dorf, Filial von Unter-Steinbach, 253 Einw.; b. Hinter-Ziegelhalden, Weiler, Filial von Gnadenthal, 10 Einw.; c. Sailach, Weiler, Filial von Gnadenthal, 279 Einw.; d. Sägmühle, Haus, Fil. von Gnadenthal, 4 Einw. – Die Katholiken sind nach Waldenburg eingepfarrt.

Das etwas weitläufig gebaute, in zwei Gruppen geschiedene Dorf Steinbach liegt auf der Hochfläche der Waldenburger Berge, inmitten von Waldungen, in welche sich hier die Landwirthschaft eine Lücke gebrochen hat.

Das 1839 erbaute Schulhaus enthält ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und ein Gelaß für den Gemeinderath; die Schule, mit der eine Industrieschule verbunden ist, wird gegenwärtig von 45 Kindern besucht.

Vicinalstraßen nach Waldenburg, Gnadenthal, Unter-Steinbach und über Michelbach nach der 23/4 Stunden nordwestlich gelegenen Oberamtsstadt vermitteln den Verkehr des Orts mit der Umgegend. Wasser ist hinreichend vorhanden und in geringer Entfernung vom Ort lagen mehrere zum Theil sehr ansehnliche Seen, die im Jahr 1851 bis auf einen, den sog. Feuersee, trocken gelegt wurden. Der durch den Ort fließende Steinbach entspringt in zwei Quellen östlich vom Dorf.

Die Einwohner von Ober-Steinbach, wie auch die von der Parzelle Sailach gehören zu den unbemittelteren des

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0304.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)